Landesgruppe Schleswig-Holstein/Hamburg

Mitgliederversammlung der Landesgruppe

Am 14. Mai 2022 fand die Mitgliederversammlung der Landesgruppe Schleswig-Holstein/Hamburg des Pomologen-Vereins statt.

Protokoll der Mitgliederversammlung


Stellungnahme zur Hamburger Baumschutzverordnung

Der Pomologen-Verein e.V., Landes­gruppe Schleswig-Holstein/Hamburg fordert die Aufnahme von Obst­gehölzen in den Schutz­gegen­stand und insbesondere die Zulässig­keit von Obst­gehölzen als Ersatz­pflanzungen.

Die Landes­gruppe hat dazu folgende Stellung­nahme veröffentlicht:

Stellung­nahme zur Hamburger Baumschutz­verordnung


Sortenbestimmung durch den Pomologen-Verein

Für die Bestimmung einer Apfel- oder Birnen­­sorte anhand Ihrer Früchte sollten möglichst drei bis fünf typische, gut gefärbte und unbeschädigte Früchte vorliegen. Stiel und Kern­gehäuse sind wichtige Bestimmungs­merkmale. Daher sind wurm­stichige Früchte und solche ohne Stiel für eine Bestimmung unbrauchbar, denn bei wurm­stichigen Früchten ist das Kern­gehäuse meistens beschädigt.

Formular zur Sortenbestimmung


Sparda Award für das Projekt UrbanPom

Die Sparda Bank Hamburg hat das Projekt UrbanPom mit dem Sparda Award ausgezeichnet.

Wir haben den 1. Platz für unser Engagement im Umweltschutz bekommen. Dazu steht ein kurzer Filmbeitrag auf:

» YouTube (1:36 min)

Prospekt zur UrbanPom
– Gesponsort von der Sparda-Bank


UrbanPom – Obstgehölze im öffentlichen Raum

Die LG Schleswig-Holstein / Hamburg hat dazu eine neue Dokumentation herausgegeben.

UrbanPom

Stichworte: UrbanPom, Urban Gardening, Obstbäume, Obstgehölze, Apfelbäume, Pomologen Verein, Öffentlicher Raum, stadttaugliche Bäume


Sie suchen Fachleute …

… für Obstbaumschnitt, eine Beratung zur Anlage von Obstwiesen, Baumschulen, Referenten oder eine Mosterei, die Saft aus eigenen Früchten presst ?

Hier finden Sie eine alphabetische Liste von Mitgliedern der Landesgruppe SH/HH, die sehr gern Dienstleistungen rund um das Thema „Alte Obstsorten“ anbieten.

Liste Dienstleister in Schleswig-Holstein und Hamburg


Obstbaumpflege des Arbeitskreises „Alte Obstwiese“

jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 14 Uhr

Helfer und Interessierte sind willkommen!

Veranstalter: Arbeitskreis Alte Obstwiese
Ort: Kieler Straße 515, 24536 Neumünster

Kontakt:

Peter Wöhlk
Dithmarscher Strasse 3
24539 Neumünster
Tel. 0157 55209963


Edel­kastanien sind ein guter Ersatz !

Die Mitglieder im Pomologen-Verein engagieren sich für Erhaltung und Schaffung von Obst­kulturen, die Biodiversität fördern und dauer­haft die Boden­frucht­barkeit sichern. Der Lebens­raum der meisten unserer Enkel wird eine Stadt sein. Daher ist es heute eine zentrale Anforderung an Stadt­gestaltung in Hamburg dazu beizutragen, dass unsere Enkel gerne in unserer Stadt leben werden. Auch wir Pomologen bemühen uns verstärkt, Beiträge zu einer „enkel­tauglichen“, grüneren, wo möglich auch essbaren städtischen Lebens­welt zu entwickeln.

Das offensicht­lich nicht abwendbare Sterben von mehreren tausend Ross­kastanien in Hamburg erfordert Ersatz­pflanzungen, die das künftige Hamburg prägen werden. Die Landes­gruppe Schleswig-Holstein / Hamburg des Pomologen-Vereins schlägt viele Pflanzungen von Edel­kastanien (Castenea sativa) als Ersatz für die prachtvollen Ross­kastanien vor. Statt Bastel­material werden Hamburger Kinder Maronen sammeln und rösten können. Honig von Edel­kastanien werden die Stadtimker ernten, wenn wir das Elend der schönen Ross­kastanien zu einem kleinen Beitrag für ein lebens­wertes und essbares Hamburg nutzen.

Leider kursieren Missverständnisse, die das geringe Vorkommen dieser Baumart in Nord­deutschland erklären und Wider­stände gegen die Pflanzung von Esskastanien begründen. Grund­sätzlich gilt jedoch, dass alle Biotope, die heute geschützt werden, eine Folge anthropo­gener Eingriffe in die „Natur“ sind. Für die stark gefährdete Biodiversität ist entscheidend, dass eine Baumart der gesamten heimischen Fauna auf unter­schiedliche Weise Lebens­räume bietet und klima­geeignet ist. Umfangreiche Studien staatlicher Forschungs­anstalten haben für diese Frage­stellungen eine gute Eignung von Castanea sativa in fast ganz Deutschland ermittelt, wobei Hamburg klimatisch sogar als sehr gut klassifiziert wurde (Quellen: www.peterlock.de). Vor allem, Edel­kastanien sind von den Schad­erregern der Ross­kastanie nicht betroffen, da es sich botanisch um unter­schiedliche Gattungen handelt. Sie bilden eine Pfahl­wurzel und über­stehen daher auch längere Trocken­perioden.

Die sehr späte voluminöse, lange anhaltende Blüte macht Castanea sativa zu ausgezeichneten Bienen­weiden zeitlich im Anschluss an Frühjahrs­blüher. Angesichts der agrar-industriell verstärkten Verödung ländlicher Räume wird unsere Stadt zwangs­läufig zu einem Refugium für Biodiversität, das durch die Pflanzung vieler Edel­kastanien verstärkt wird. Erste Edel­kastanien gibt es bereits in Wandsbek und Eimsbüttel, viele weitere sollten folgen.

Peter Lock: „Wir sind dem Arten­sterben nicht hilflos ausgeliefert und können Alternativen entwickeln – die robuste Esskastanie ist ein großer Gewinn für Hamburg“

Joachim Reinig: „Die wachsende Stadt braucht Blüten und Früchte. Esskastantien­bäume sind soziales Grün für Insekten und Menschen.“

Kontakt: Landes­gruppe Schleswig-Holstein / Hamburg des Pomologen-Vereins

Peter Lock
Peter.Lock(at)t-online.de
Tel. 040 60671088

Joachim Reinig, Sprecher der Landesgruppe Schleswig-Holstein/Hamburg des Pomologen-Vereins e. V.
joachim-reinig(at)pomologen-verein.de
Tel. 0170 324741

 

Kastanie in Gefahr

Pseudomonas Syringae: Bakterielles Ross­kastanien­sterben

Seit 2007 ist in Deutschland eine neue Krankheit an Ross­kastanie bekannt. Das bakterielle Rosskastanien-Sterben befällt Bäume jeglichen Alters. Das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi löst die Krankheit aus. Die Krankheit kann vom Absterben der Rinde des Baumes über Sekundär­infektionen unter­schied­licher Pilzarten bis zum Absterben des ganzen Baumes führen. Durch die schnelle Ausbreitung der Krankheit gehen Forscher davon aus, dass die Über­tragung über die Luft und den Nieder­schlag passiert.

Befalls­symptome

Der Befall des Bakteriums Pseudomonas syringae pv. aesculi löst schwarze Stellen am Stamm aus. Der Baum blutet und es bilden sich großflächige Verfärbungen an der Rinde. Im zweiten Schritt siedeln sich Pilze durch die Eintritts­pforten am Stamm an. Am einfachsten sind diese erkennbar, wenn sie gegen Herbst ihre Frucht­körper aus dem Stamm schieben. Somit sind sie vor allem im Winter ohne Belaubung gut erkennbar. Gleich­zeitig bilden sich durch die Spannungen im Holz tiefe, senkrecht verlaufene Risse. Im fort­geschrittenen Stadium sterben Teile der Krone ab, da der Stamm sie nicht mehr mit Nähr­stoffen und Wasser versorgt. Sind bereits Pilz­körper am Baum sichtbar, kann es sein, dass das Holz bereits von massiver Weiß­fäule zerfressen ist. In schlimmen Fällen werden die Bäume zur Erhaltung der Verkehrs­sicherheit gefällt.

Verbreitung der Krankheit

Beim Ross­kastanien-Sterben handelt es sich um eine Komplex­krankheit. Das Bakterium an sich richtet keinen großen Schaden an. Gefährlich sind die Pilze, welche die entstehenden Eintritts­pforten nutzen. Sie zerstören den stabilen Holz­körper, durchtrennen Leit­bahnen und lassen das Holz aufreißen.

Die ersten Funde der Krankheit waren im Jahr 2007 in Hamburg. Von da hat sich das Bakterium im Nord-Westen Deutschlands ausgebreitet. Mittlerweile gehen Wissen­schaftler von einer Besiedlung in ganz Deutschland und teilen Mittel­europas aus. Warum sich die Krankheit plötzlich so stark ausbreiten konnte ich nicht bekannt. Eine Möglichkeit ist das vermehrte Vorkommen der Ross­kastanien-Minier­motte in den letzten Jahren. Sie schwächt die Bäume über Jahre hinweg und macht sie anfällig für neue Krankheits­erreger. Dadurch erklärt sich jedoch nur der Befall von weiß­blühenden Kastanien. Pseudomonas befällt aber beide, rot- und weiß­blühende Kastanien.

Quelle: Baumpflegeportal


Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Sandro Kappe (CDU) vom 22.03.21 und Antwort des Senats

Artikel im Hamburger Abendblatt vom 18.03.2021

Hamburgs Kastaniensterben: Neue Superlösung für Bienen und Kinder ?

Hamburg im Klimawandel

Von Axel Ritscher

Artikel lesen


Artikel in Schleswig-Holsteinischer Landeszeitung vom 20.09.2019

Neues Leben für alte Apfelsorten

Von Horst Becker

» Artikel online lesen …


Landesgruppe Niedersachsen trifft Landesgruppe Schleswig-Holstein / Hamburg im Boomgarden Helmste

Am Sonntag, den 16.06.2019 fanden sich ca. 40 Personen um 13:30 Uhr im „Boomgarden Park Helmste“, eine halbe Autostunde südlich von Hamburg ein. Eingeladen hatten die Pomologen-Verein-Landesgruppen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein / Hamburg.

Der Gastgeber war Eckhard Brandt, der an diesem Tag auch Besucher aus der Loki Schmidt Stiftung begrüßen durfte.

Das Boomgarden Projekt wurde auf einem ehe­maligen Mais­feld mit Geestboden an der Stader Straße in Helmste 2012 von Judith Bernhard, Eckhard Brandt und Mitstreitern angelegt. Der Boomgarden gehört zum Erhalter­netzwerk des Pomologen-Vereins. Hier stehen auf ca. 3 ha mehrere hundert Obstbäume auf Hoch- und Halbstämmen. Neben Äpfeln und Birnen gibt es auch Kirschen, Pflaumen und weiteres Beeren­obst zu sehen.

Über Unter­lagen und deren Einfluss auf den Obstbaum wurde gesprochen. Hier wurden insbesondere schwach­wüchsige Quitten­unterlage für Birne sowie die relativ neue Unter­lage Pyrodwarf mit den Teilnehmern diskutiert. Bei den Kirschen wurde insbesondere der Virus Little Cherry 1 / 2 diskutiert, wobei im Alten Land eher 2 vorliege. Bei den alten Kirsch­sorten des alten Landes hob Eckhard Brandt insbesondere die Königs­spitze und die Bittere Blanke hervor. Auf den kommer­ziellen Anbau bezogen wurde diskutiert, dass 1 ha Kirschen zu über­dachen ca. 100.000 € koste, mindestens 28 mm Durch­messer für eine Speise­kirsche sind heute Markt­anforderung. Die kommer­zielle Kirsch­unterlage Kirschen auf Gisela 5 und deren Sorten­verträglich­keit wurden ange­sprochen. Hagel­schaden der Blätter – besonders bei den Kirschen konnte beobachtet werden (siehe Bild: Hagelschaden der Blätter).

Zum Thema Sorten­erkennung im Sommer wurden einige Sorten betrachtet, u.a. Maren Nissen und der Altländer Glocken­apfel. Hier bestand rasch Einigkeit, dass dies vor der Reifezeit nur einge­schränkt anhand der Früchte möglich sei.

Eckard Brandt wurde eingehend zum Thema Obst­baum­schnitt befragt. Er favorisiere die Öschberg Richtung, wobei Sorgfalt wichtig sei, ein Schnell­schnitt räche sich immer, insbesondere zu flach abgehende Äste bilden dann rasch Wasser­schosser. Gegen die sorten­immanente Kronen­­formung könne man sowieso nicht an, so gebe es sorten­spezifische Wuchs­formen. Hierüber bestand rasch Einigkeit.

Zum Abschluss wurden Termine wie die Nord­deutschen Apfel­tage in Hamburg, die dieses Jahr am 21. Und 22. September im Botanischen Garten Klein Flottbek statt­finden wurden, angekündigt. Weitere landes­gruppen­spezifische Themen wurden in Anbetracht des Wetters und der vorgerückten Zeit nicht mehr betrachtet. Nächster Tag der offenen Tür im Boomgarden ist der 16.09.2019.

Vielen Dank Eckard Brandt für die Gast­freund­schaft und die großartige Führung!


Landesgruppentreffen 2019 in Rendsburg


Exkursion zur Streuobstwiese Mühlenbarbek (Kreis Steinburg, zwischen Itzehoe und Kellinghusen)

Unsere Mitglieder Heinz-Ulrich Schimkat und Cordelia Triebstein haben uns am Samstag, den 13. Oktober 2018 ab 14:00 Uhr auf ihre Streuobst­wiese in Mühlenbarbek eingeladen.

Es handelt sich um eine junge Streuobstwiese, die die Beiden seit 2015 anlegen. Zur Zeit hat die Streuobstwiese rund 160 Bäume und dazu noch diverse Sträucher. Im Bestand sind überwiegend alte Sorten von Apfel, Birne, Quitte, Kirsche, Pflaume, Zwetschge, Eberesche, Walnuss, Haselnuss, Holunder, Johannisbeere, Kirschpflaume, Kornelkirsche, Wildapfel, Wildbirne, Hagebutte und Bauernschlehe, sowie zahlreiche Wildsträucher.

Heinz-Ulrich Schimkat erläutert bei einem Rundgang das Konzept der Bepflanzung und die Rahmen­bedingungen wie die Herstellung eines wildsicheren Einschlages.

Für den Bepflanzungsplan haben die Beiden Boden­proben nehmen lassen, die richtigen Abstände zwischen den Obstbäumen und zum Wald ermittelt, Fahrgassen und viele weitere Faktoren berücksichtigt.

Wir erörtern die fachgerechte Pflanzung mit Wühlmaus- und Wildschutz, Maßnahmen zur Boden­verbesserung, Pflanzschnitt, Pflanzhöhe justieren, Gießring, Eingießen, Stützpfähle, Baumanstrich. Dazu Aspekte der Wiesenpflege, jährlicher Baumschnitt, Ausdünnen von Obst in den ersten Standjahren, Spreizen, Baumbänder kontrollieren, Scheuerstellen vermeiden, Wundverschluss, Baumscheiben pflegen, Bewässern und Düngen.

Ferner werden Artenschutz­maßnahmen für Bestäuber und Nützlinge vorgestellt, die Krank­heiten und Schädlinge in Schach halten sollen. Auch sind bereits jetzt zahlreiche seltene Tiere regelmäßig zu Gast auf der Wiese.

Das Konzept für die zukünftige Obst­vermarktung wird kurz vorgestellt.

Insbesondere die bislang durchgeführten und zukünftig erforderlichen Schnitt­maßnahmen werden von den Anwesenden lebhaft diskutiert.

Bei bestem Wetter und guter Laune haben wir uns im Anschluss dem Kaffee, Kuchen und einer kleinen Apfel­verkostung gewidmet – und bei den angeregten Gesprächen fast die Zeit vergessen.

Cordelia Triebstein


Exkursionsprotokoll UrbanPom – Obst in städtischen Gärten

09.06.2018, Hamburg – Altona, 11:00 – 14:30 Uhr

Thema: UrbanPom – Obst in städtischen Gärten: Fruchtausdünnung, Schädlingsbekämpfung und Vorüberlegungen zum Sommerschnitt

Agenda:

  1. Zusammentreffen, kleiner Imbiss
  2. Begrüßung
  3. Begutachtung der Obstbäume (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen) und Sträucher (Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Erdbeere) im urbanen Garten
  4. Topfkultur vs. Bodenpflanzung
  5. Fruchtzustand
  6. Schadbildbestimmung
  7. Positionierung / Pflanzabstände der Pflanzen
  8. Schnitt / Pflegezustand der Obstgehölze
  9. Empfehlungen an die Inhaber der Pflanzen – ggf. Planung des Sommerschnitts
  10. Abschließendes Gespräch mit Themen aus UrbanPom und Europom und Anliegen einzelner Landesgruppenmitglieder

Die eingesehenen Pflanzungen im urbanen Hausgarten boten reichlich Anlass zur Diskussion von Verbesserungen. So wurde insbesondere der Pflanzabstand, die Pflanzhöhe und das korrekte Anbinden an den Pflanzstab diskutiert. Ferner wurde an Beispielen die Entwicklung von Obstgehölzen im Topf wie auch im Boden diskutiert. Richtige Düngung war hier ein weiteres Thema.

Bei Topfkulturen wurden insbesondere Schäden an Wurzeln begutachtet und diskutiert und Schadbildmuster genommen, um sie Experten im Pomologen-Verein vorzulegen. Eine abschließende Beurteilung konnte noch nicht vorgenommen werden.

Das Problem der Topfkultur (zu hohe Temperatur der Wurzeln bei direkter Sonnen­einstrahlung) wurde diskutiert, es wurden aber auch kombinierte Anpflanzungen Topf auf Betonplatte vs. Topf auf der / in der kühlenden Erde – plus Möglichkeit der Durch­wurzelung mit Beispielen eingesehen. Hier war ein klarer Vorteil für Pflanzen mit der Möglichkeit der Durch­wurzelung zu sehen.

Die zu erwartenden Schadbilder von Mehltau und Blattschorf wurden gesehen und Empfehlungen ausgesprochen, Probleme bei Birnen (schwarze Knospe) werden im Verein verifiziert.

Bei Parkraumbepflanzung fiel insbesondere der fehlende nutzungsgerechte Schnitt der Pflanzen auf. Der Fruchtbehang wurde gelobt. Offensichtlich gibt es hier kaum Probleme bei der Befruchtung von Pflanzen. Selbst Quitten.

Hier konnten Schnittempfehlungen gegeben werden. Zwei weitere Obstgehölz­pflanzungen im öffentlichen Raum wurden begangen. Hier konnte der Schnittzustand gelobt werden. Bei einer Topfbepflanzung im öffentlichen Raum fiel Schnittbedarf und Düngermangel auf.

Abschließend wurden die kommenden Veranstaltungen besprochen und mögliche weitere Exkursionsziele erörtert.

Um 14:30 Uhr konnten die Teilnehmer der Exkursion wieder ihren Heimweg antreten.

Autor: Michael Richter


Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher

Für zwei Referenten von Obstschnittkursen wurde dieser Ausspruch Einsteins zu einem Leitsatz. Sebastian Dorn und Volker Ciesla wurde während der Planung Ihrer Seminare schnell klar, dass es nach einer sehr gut überlegten Didaktik verlangt, wenn ein Schnittkurs sein Ziel erreichen soll. „Den Obstbaum musst Du so schneiden, dass Du einen Hut durch die Krone werfen kannst !“ ist einer der Merksätze, welche die zwei immer wieder zu hören bekommen. Als Hilfe für das Schneiden der Obstbäume ist dieser Satz jedoch völlig belanglos, sagen die beiden Obstgehölzpfleger. Die zwei Mitglieder des Pomologen-Vereins e.V. sind oftmals regelrecht bestürzt über die vielen pauschalen Aussagen zu dem Thema Obstbaumschnitt. Und als richtig gefährlich und immer wieder zu Miss­verständ­nissen führen solche pauschalen Aussagen wie: „Der Sommerschnitt bremst und der Winter­schnitt regt das Triebwachstum an.“ „Die Qualität der Schnitteingriffe ist viel entscheidender für die Reaktion des Baumes als der Zeitpunkt der Maßnahme“, entgegnet Sebastian Dorn, der eine Ausbildung zum zertifizierten Obstgehölzpfleger des Pomologen-Vereins e.V. abgeschlossen hat. Fachleute der Baumpflege, der Forstwissenschaft und Experten in der Obstgehölzpflege stellen immer wieder heraus, wie kompliziert und vielschichtig der Organismus Baum funktioniert. „Über die physiologischen Vorgänge im Inneren der Obstbäume wissen wir immer noch viel zu wenig. Durch Pauschalaussagen zum Thema passieren doch oft gravierende Fehler. In der Praxis sehe ich oft die Auswirkungen solcher starken Vereinfachung. Manche Obstbäume werden dadurch von Ihren Besitzern zu ‚Patienten‘ geschnitten“, erzählt Volker Ciesla aus seiner Praxis.

Daher erstellten die zwei ein ganz neues Konzept für einen Schnittkurs. 2015 boten sie diesen in Hamburg-Sasel an. Die Reaktionen waren sehr positiv. 2016 und 2017 wurden zwei Kurse in Hamburg und zwei in Schinkel bei Kiel abgehalten. In Hamburg wurde der Praxisteil auf der Streuobstwiese „Appelwisch“ bei Elke und Dieter Nitz (Pomologen-Verein e.V.) durchgeführt. Die Veranstaltungen in Schinkel wurden in der Gärtnerei des Handwerkerhof fecits abgehalten. In diesen Kursen wurde ein grundlegendes Verständnis der Wuchsverhältnisse und der Wachstumsgesetze vermittelt. Die Praxis an den Bäumen wurde dazu genutzt, das Wissen auf die individuellen Baumformen der Obstbäume anzuwenden. Sehr großen Raum nimmt auch immer wieder das Üben des erstens Mittels der Obstgehölzpflege in Anspruch: die Baumansprache ! Die Baumansprache ist die Voraussetzung für ein zielgerichtetes, planvolles und überprüfbares Vorgehen in der Obstbaumpflege. Nach so einem spannenden und intensiven Tag kam es öfter vor, dass so mancher Teilnehmer gleich in den Pomologen-Verein e.V. eingetreten ist. Auch der ermäßigte Teilnahmebeitrag für Mitglieder des Pomologen-Vereins e.V. wurde schon oft in Anspruch genommen.

In diesem Jahr haben die beiden das Seminar auch noch um ein Cateringangebot erweitert. So konnten alle Teilnehmer die zwei Tage des Grundkursus im Februar voll und ganz genießen ! Sebastian Dorn und Volker Ciesla freuen sich schon auf das nächste Seminar in Schinkel am 24. und 25. März 2018.


Fotos von der Mitgliederversammlung am 17. Februar 2018


Termine

Alle Mitglieder werden gebeten, die Termine für eigene Veranstaltungen frühzeitig an die Landesgruppensprecher zur Veröffentlichung innerhalb der Landesgruppe und unter pomologen-verein.de weiter zu leiten.