Zahlreiche Umwelt- und Landwirtschaftsverbände lehnen den von der EU-Kommission veröffentlichten Vorschlag zur Neugestaltung des Saatgutrechts ab. In der Diskussion stehen die Richtlinien zur Erzeugung und Vermarktung von Pflanzen- und Forstvermehrungsgut. Die Verbände fürchten um das umfassende Recht am eigenen Saatgut und den Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt.
Nun haben einige der EU-Abgeordneten überraschend einen Alternativ-Vorschlag zum monatelang verhandelten überparteilichen Kompromiss im Umwelt-Ausschuss vorgelegt. Nach erster Durchsicht des Textes erschreckt der Inhalt.
Demnach wäre unter anderem zukünftig eine Weitergabe von samenfestem traditionellem Saatgut z. B. an Landwirt:innen nicht mehr möglich.
Bäuer:innen dürften selbst gezogenes Saatgut und auch Obst-Edelreiser nicht einmal mehr kostenlos weitergeben.
Die Sortenzulassung soll weiterhin mit einem hohen Bürokratie-Aufwand verbunden und damit auf Industrie-Sorten zugeschnitten bleiben.
Die Vorschläge erwecken den Eindruck, dass hinter diesem „alternativen Vorschlag“ die Interessen der Agrochemie-Konzerne und ihrer geschulten, versierten und allseits präsenten Lobbyisten stecken.
ARCHE NOAH ist die einzige in Brüssel vertretene Saatgut-Organisation, die sich bemüht, den Gesetzesvorschlag detailliert zu analysieren, juristisch wasserdichte Änderungsanträge zu entwerfen und die EU-Parlamentarier:innen davon zu überzeugen.
Hierfür sind finanzielle Mittel notwendig, um diese notwendige Arbeit in Brüssel zu unterstützen.
Weitere Informationen und die Möglichkeit, die Fortführung dieser wichtigen Arbeit mit einer Spende zu unterstützen, erhält man unter: