Mitmach-Forschungs­projekt NützLINK sucht Vereine oder Privat­personen mit Streuobst­wiesen

08.09.2022

Presse­information des Julius Kühn-Instituts (JKI) – Bundes­forschungs­institut für Kultur­pflanzen Nr. 12 vom 11.07.2022

Citizen Science-Projekt zur Schädlings- und Nützlings­erfassung auf Streuobst­wiesen im Rhein-Main-Neckar Gebiet

Betreuerinnen und Betreuer von Streuobst­wiesen im Rhein-Main-Neckar Gebiet gesucht. Die Freiwilligen können Forschende des JKI bei der Erfassung von Nütz- und Schäd­lingen auf eigenen Streuobst­flächen unter­stützen.

(Dossenheim) Welchen Einfluss hat die landwirt­schaft­liche Nutzung auf die Insekten­vielfalt tatsächlich? Und könnten Streuobst­wiesen ein Teil der Lösung um den Interessens­konflikt „Arten­vielfalt in der Landwirt­schaft“ sein? Diesen Fragen möchte das Julius Kühn-Institut im „Aktions­feld Streuobst­wiese“ des Teil­projekts NützLINK nach­gehen. Dafür suchen die Forschenden interessierte Vereine oder Privat­personen, die aktiv Streuobst­wiesen pflegen. Die Freiwilligen unter­stützen die Wissen­schaft­lerinnen und Wissen­schaftler des Bundes­forschungs­instituts für Kultur­pflanzen bei der Daten­erhebung zur Insekten­vielfalt im Rhein-Main-Neckar Raum.

Streuobst­wiesen sind wegen ihres viel­fältigen Angebots an Nahrung und Lebens­raum für Insekten ideale Stich­proben­orte für ein dauer­haftes Insekten­monitoring. Die extensive Bewirt­schaftung begünstigt eine störungs­arme Entwicklung der sechs­beinigen Spezies. Zudem dienen diese „Vielfalt-Hotspots“ als wichtige Regenerations­quelle für umliegende intensiv geführte Flächen nach acker­baulichen Eingriffen. Der Vergleich der Monitoring­ergebnisse solch geschützter Flächen mit den intensiv geführten Kulturen kann künftig die Grund­lage für wirk­same Agrar- und Umwelt­vorgaben durch die Politik darstellen.

Die Unter­stützung der Freiwilligen trägt dazu bei, eine Daten­grundlage für die Beurteilung des aktuellen Zustandes der Insekten­vielfalt in der Agrar­land­schaft zu schaffen und diese Vielfalt künftig gezielt zu schützen.

Interessierte Streuobst­lerinnen und -obstler sind herzlich eingeladen, sich beim Fach­institut für Biologischen Pflanzen­schutz des JKI zu melden.

Weitere Informationen zum Teil­projekt finden Sie auf der:

» NützLINK-Website

Ansprechpartnerin am JKI
Dr. Annette Herz
Institut für Biologischen Pflanzenschutz, JKI
Tel.: 03946 47-4965
E-Mail: annette.herz(at)julius-kuehn.de

Hintergrund
Derzeit lassen Daten und Indikatoren aus bestehenden Monitoringprogrammen zur biologischen Vielfalt nur in begrenztem Umfang wissenschaftlich belastbare Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden Ursache-Wirkungsbeziehungen bzw. auf die Wirkung von agrarumweltpolitischen Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt zu. Das Projekt NützLINK ist Teil des Verbundprojekts MonViA, das sich derzeit in der Pilotphase befindet, in der standardisierte Erfassungsmethoden und Indikatoren entwickelt werden und testweise umgesetzt werden.

Hier geht es zur Informations-Website:

» MonVia

Im Rahmen des „Aktionsfeld Zuckerrübe“ sucht das JKI-Teilprojekt NützLINK im Raum Braunschweig Landwirtinnen und Landwirte mit Zuckerrüben-Betrieben, die auf diesen Flächen bei der Erfassung von Nützlingen unterstützen wollen.

Hier geht es zum „Aktionsfeld Zuckerrübe“:

» NützLINK-Website