Landesgruppe Niedersachsen/Bremen
Herbstexkursion der Landesgruppe Bremen/Niedersachsen des Pomologen-Vereins nach Friesland/NL
Auf Einladung von Nynke Zijstra, unserer pomologischen Freundin aus Ferwert in der niederländischen Provinz Friesland, machten wir, 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bremen und Niedersachsen, uns am frühen Sonntagmorgen auf den Weg. Hervorragend organisiert von Michael Ruhnau startete der Bus im frischkühlen Morgengrauen um 6:40 Uhr in Ottersberg, war um 8:00 Uhr in Bremen und fuhr dann über Oldenburg Richtung Westen.
Gegen 11 Uhr erreichten wir bei sonnigem Herbstwetter den kleinen Ort Ferwert nahe der Küste nordwestlich von Groningen. Der dringend erforderliche Toilettengang in der örtlichen Grundschule wurde durch die schrille Alarmanlage außerordentlich beschleunigt. Daraufhin gingen wir mit den niederländischen Freunden zu einem nahegelegenen Gartengelände am Ortsrand, auf dem Bewohner auf dem anstehenden Kleiboden vorwiegend Gemüse anbauen. Dort wurde uns auf einem breiten Rasenweg ein ausgezeichnetes Frühstücks-, Kaffee- und Kuchenbuffet geboten.
Nach einer Vorstellungsrunde begaben wir uns zu unserem eigentlichen Ziel: das, im Gegensatz zum übrigen Gartenland, mit einem Zaun abgetrennte Gelände einer bemerkenswerten Kernobstsortensammlung mit etwa 100 Spalierbäumen auf schwachwachsenden Unterlagen. Nynkes Erläuterungen mit Geschmacksproben bewirkten angeregte Gespräche. Etliche Bäume waren mit laminierten Sortenbeschreibungen ausgezeichnet in einer textlich interessanten Synthese aus Hochdeutsch, Friesisch und Niederländisch.
Das folgende Mittagessen mit einer hervorragenden Kürbissuppe sowie anschließendem Kaffee- bzw. Teetrinken mit Keksen und Kuchen fand statt bei reichlich Gesprächsstoff unter einer mittlerweile heißen Nachmittagssonne.
Die Rückfahrt verlief dann ebenfalls – auch an der Grenze – reibungslos. Diese pomologische Exkursion war wohl für jede und jeden bereichernd und bei dem schönen Wetter eine rundum gelungene Veranstaltung, insbesondere auch, was den Austausch mit unseren niederländischen Nachbarn betrifft.
Johannes Hübotter
Treffen der AGO-Regio in Wardenburg
Nachdem bei der Reisertauschbörse im Januar der Wunsch aufgekommen war, sich auch in Niedersachsen und Bremen lokal über Themen bei der Obstbaumpflege auszutauschen, fand die Exkursion im Sommer bereits ins Kirschendorf Aerzen statt. Noch einmal herzlichen Dank an Kim Forche & Jelmer Pohlmann von der Streuobststube für die tolle Organisation und die Schnittvorführung.
Für den Winter hatte sich Josh Immendorf zur Organisation bereit erklärt, und so trafen wir uns am 4. November in Wardenburg auf einem Hof mit Obstbäumen von jung bis alt und von gut gewachsen bis von den Wühlmäusen geplagt. Nach einer netten Vorstellungsrunde bei Keksen und warmen Getränken ging es dann an die Bäume. In kleinen Gruppen wurde über sinnvolle Schnittmaßnahmen diskutiert und anschließend wurden diese umgesetzt. Auffällig war, dass das Spektrum ziemlich groß war. Obwohl wir alle der Meinung waren, dass Kronen nach Oeschberg geschnitten werden sollten, wurde doch sehr unterschiedlich interpretiert, wie strikt hier die Struktur umgesetzt werden und wie stark die Schnitteingriffe sein sollten.
Einig waren wir uns hingegen alle, dass große Wunden und Versorgungsschatten vermieden werden sollen. Ob die Maßnahme dazu heißt, auf Zapfen zu schneiden, einen belebten Stummel stehenzulassen, oder einen Zugast zu erhalten – alles hat den Zweck, große Wunden an Gerüstästen oder Versorgungsschatten zu vermeiden, indem ein eigentlich für den Gerüstaufbau nicht gewünschter Ast erhalten bleibt. Je nach Aststärke und Obstart sind dafür wenige sicher austreibende Knospen oder ein verbleibender Zugast erforderlich.
Gestärkt durch ein warmes Mittagessen wurden die Schnittmaßnahmen an den einzelnen Bäumen den anderen Gruppen vorgestellt und diskutiert. Wir hoffen, dass dieses Treffen wiederholt werden kann, und die Folgen der unterschiedlichen Schnitteingriffe für uns sichtbar werden.
Das Treffen klang bei Kaffee, Kuchen und netten Gesprächen am Nachmittag aus.
Herzlichen Dank an unsere Gastgeberin und alle an der Organisation beteiligten.
Danièle Duske
Sommertreffen der LAG Streuobst im Kirschendorf Gellersen und der Streuobststube von Kim Forche und Jelmer Polman
Bei sommerlich warmem Wetter fand am 9. Juli 2023 die gemeinsame Exkursion der Mitglieder des Pomologen-Vereins Landesgruppe Niedersachsen Bremen, des Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen und der LAG Streuobst zur Streuobststube von Kim Forche und Jelmer Polman im Landkreis Hameln-Pyrmont statt. Nach einer Begrüßung durch Sabine Washof und Kim Forche ging es zur Streuobstwiese der Streuobststube. Diese dient als Versuchsfläche, um verschiedene Varianten des Obstbaumschnitts und des Verbissschutzes auszuprobieren. Auf dem Weg dorthin konnten die Teilnehmenden sehen und kosten, warum Gellersen als Kirschendorf bezeichnet wird. Sie erfuhren, dass die Kirschen früher in Kiepen von Gellersen nach Bad Pyrmont zum Markt getragen wurden.
Die Gruppe ist einen kleinen Teil dieses alten Kirschweges gegangen, um zur neu angelegten Baumschule der Streuobststube zu gelangen. Hier werden junge Obstbäume für den Verkauf herangezogen, neben gängigen Sorten stehen auch seltene Sorten auf der Fläche. Als Unterlagen werden teils Sämlinge, für langlebige Hochstämme, teils mittelstark wachsende Unterlagen für weniger große Bäume in Hausgärten und schwachwachsende Unterlagen für frühe Erträge und einfachen Obstbaumschnitt verwendet.
Nach einer kleinen Stärkung im Schatten der Obstbäume ging die Exkursion weiter und die Teilnehmenden erhielten Informationen über die Besonderheiten beim Schnitt von Steinobst – insbesondere von Kirschen. Wichtig ist demnach, immer darauf zu achten, dass es nicht zu einem Versorgungsschatten kommt. Dafür ist oft der Schnitt auf Zugast notwendig. Dies gilt nicht nur für alte Bäume und dickere Äste, sondern auch schon bei Jungbäumen.
Abschließend besuchten die Interessierten einen Privatgarten in der Umgebung, in dem noch etliche alte Kirschbäume stehen, allerdings in schlechtem Pflegezustand und überaltert. Dies regte eine Diskussion über notwendige Förderung von Pflegemaßnahme auch für Privatpersonen und kleinere Bestände an. Denn eine professionelle Pflege kostet Zeit und Geld und verdient es gefördert zu werden, um die Streuobstbestände zu erhalten und vor frühzeitiger Vergreisung zu bewahren. Besonders notwendig ist diese Förderung auch, weil gerade auf kleineren, privaten Flächen noch alte und lokale Sorten vermutet werden. Wohingegen bei größeren Pflanzungen durch die öffentliche Hand oft wenige, bekannte Sorten gepflanzt wurden und werden.
Aufgrund der Temperaturen wurde die Exkursion verkürzt und alle waren sich einig, dass Kaffee und Kuchen auf dem Hof der Streuobststube der Besichtigung einer weiteren Pflanzung auf dem Südhang vorzuziehen seien. Entsprechend klang die Veranstaltung bei selbstgebackenem Kuchen – natürlich mit Kirschen, aber auch Lageräpfeln wie Ontario – warmen und kalten Getränken und netten Gesprächen aus.
Danièle Duske
Apfeltage und Sortenbestimmungen im Herbst 2022 in Südniedersachsen
Nach zweijähriger coronabedingter Pause konnten in diesem Jahr endlich wieder öffentliche Apfeltage stattfinden. Den Anfang machte in Südniedersachsen das Waldpädagogikzentrum Göttingen, wo am Samstag, 1. Oktober, zum 25-jährigen Bestehen des Regionalen Umweltbildungszentrums (RUZ) Reinhausen das traditionelle Apfel- und Streuobstfest gefeiert wurde. Pomologisch abgerundet wurde das Festprogramm durch eine Kernobst-Sortenausstellung des Landschaftspflegeverbands (LPV) Göttingen und die Möglichkeit, mitgebrachte Äpfel und Birnen durch Sabine Fortak (Pomologen-Verein) bestimmen zu lassen.
Silberjubiläum feierte auch der Duderstädter Apfel- und Birnenmarkt, der am ersten Oktoberwochenende zum 25. Mal stattfand. Wie immer bildete der Stand des Landschaftspflegeverbands mit seiner großen Sortenausstellung das thematische Zentrum des Marktgeschehens. Am Bestimmungstisch war der Pomologe Hans-Joachim Bannier wie gewohnt umlagert von obstbegeisterten Eichsfeldern und Gästen, die die Namen ihrer Favoriten in Erfahrung bringen wollten. Ganz nebenbei gab es natürlich viele gute Tipps und Ratschläge für einen gelingenden Selbstversorger-Obstbau.
Der Sortenkunde und -bestimmung gewidmet war auch ein ganzer Kurstag im Rahmen der Ausbildung von ObstbaumwartInnen des LPV Göttingen. In Ossenfeld auf der Dransfelder Hochfläche erläuterte die Pomologin Sabine Fortak den zwei Dutzend angehenden BaumpflegerInnen die Grundlagen der Obstsortenbeschreibung und -bestimmung anhand einer großen Auswahl mitgebrachter Früchte. Die Teilnehmenden mussten u. a. Äpfel sortieren und Sortennamen zuordnen, Fruchtbeschreibungen kritisch vergleichen und selbst mitgebrachte Früchte pomologisch charakterisieren; bei der endgültigen Bestimmung gab es dann nötigenfalls Hilfe durch die erfahrene Sortenkundlerin und erste Vorsitzende des Pomologen-Vereins.
Einmal mehr haben die verschiedenen Veranstaltungen die faszinierende Vielfalt der heimischen Obstsorten anschaulich gemacht und den Stellenwert historischer und bewährter Apfel- und Birnensorten für einen natur- und umweltfreundlichen Obstanbau herausgestellt. Bleibt zu hoffen, dass sie in Zukunft wieder regelmäßig stattfinden können.
Hubertus Rölleke
Gemeinsames Sommertreffen der LG Niedersachsen und der LAG Streuobst des NABU im Lehr- und Schaugarten der BUND KG Nienburg / Weser
Am 17. Juli 2022 fand die gemeinsame Exkursion der Mitglieder der LAG Streuobst, des Pomologen-Vereins, Landesgruppe Niedersachsen Bremen und des Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen zum naturnahen Schau- und Lehrgarten der BUND KG Nienburg / Weser und den beiden nahe gelegenen Streuobstwiesen bei sommerlichen Temperaturen statt. Nach einer Begrüßung durch Danièle Duske und Sabine Washof wurden die 30 Interessierten von Elke Jentsch, die diesen tollen Lehr- und Schaugarten vor 30 Jahren mitgegründet hat, über das Gelände geführt. Sie konnte den Teilnehmenden einiges zur Entstehungsgeschichte berichten und viele Fragen beantworten.
Da für die Mitglieder des Pomologen-Vereins das Treffen auch für die Wahlen für die Ämter des Landessprechers und Kassenwartes genutzt wurde, bot sich die Mittagspause dazu an. Wieder gewählt wurden Michael Ruhnau (in Abwesenheit) zum Landessprecher und Danièle Duske zur Kassenwartin. Neu hinzugewählt wurde Kim Forche zur 2. Landessprecherin.
Danach ging es zu Fuß zu den in der Einladung angekündigten Streuobstwiesen. Zuerst wurde die Streuobstwiese „Am Preußischen Graben“, angelegt durch die Stadt Nienburg, die sich direkt an die Relikte einer Obstplantage aus den 1960er Jahren anschließt, besichtigt. Wieder einmal ist die fehlende Pflege bei den Bäumen und der Wiese zu bemängeln. Danièle Duske berichtete, dass bei der Stadt Nienburg wenig Mittel vorhanden sind, um diesen Mangel zu beheben. Auch gibt es in diesem Bezirk wenig Streuobstakteure, die fachlich und zeitlich unterstützen könnten.
Direkt danach ging es weiter zu der seit 1991 nach und nach bepflanzten Streuobstwiese „Bäckerskämpen“, die nur durch den Steinhuder Meerbach vom naturnahen Schau- und Lehrgarten getrennt wird. Die Streuobstwiese zeichnet sich durch eine sehr gemischte Altersstruktur aus. Die ersten Pflanzungen mit ca. 30 Bäumen wurden bereits Anfang der 1990er Jahre durch den BUND vorgenommen, 2004 wurde ein weiterer Teil im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme durch die Stadt mit ca. 70 Bäumen bepflanzt und 2013 folgte ein Gemeinschaftsprojekt von LionsClub und CJD Nienburg, gefördert durch die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung, in dessen Rahmen weitere 35 Obstbäume gepflanzt wurden. Auch hier mussten die Teilnehmenden feststellen, dass die Pflege der Obstbäume unzureichend ist und ein dringender Bedarf an Schnittmaßnahmen besteht. Die Fläche wurde auch nur zum Teil gemäht. Dieser Zustand führte zu vielen Diskussionen zum Thema Obstbaumpflege- und Standards und die Aufgabe der öffentlichen Hand in der Bewirtschaftung bzw. Pflege von Streuobstwiesen. Sabine Fortak wies nochmal auf die Notwendigkeit einer fachlich guten Obstbaumwartausbildung hin.
Zurück im traumhaften Lehr- und Schaugarten, der mit vielen unterschiedlichen Sitzgelegenheiten im Schatten ausgestattet ist, konnte der noch verbleibende Kreis der Exkursionsrunde bei Apfelsaft, Wasser, Kaffee, Tee, Schnittchen und Kuchen die Zeit gesellig bis in den späten Nachmittag hinein verbringen. Die tolle Organisation vor Ort und die Verpflegung wurden von allen Exkursionsteilnehmenden lobend hervorgehoben und gewürdigt.
Danièle Duske
Streuobstwiesenführung im Obstsortengarten Weende der Uni Göttingen
Fast 20 Interessierte trafen sich am Nachmittag des 26. September 2021 in einem wenig bekannten Teil des Experimentellen Botanischen Gartens (EBG) der Universität Göttingen: Die Sammlung Historischer Obstsorten wurde vor mehr als 20. Jahren gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Göttingen angelegt und beherbergt aktuell über einhundert Kernobstsorten. Inzwischen ist aus der Sortensammlung eine ausgewachsene Streuobstwiese geworden – nur die Sortenschilder an den Bäumen verraten, dass es sich „nebenbei“ auch um eine wissenschaftliche Sammlung handelt.
Die Führung fand in Kooperation mit dem Streuobst e. V. statt, der durch Sonja Biewer (4. von rechts) und Ulrich Scheidl (ganz rechts) vertreten war. Bei schönem Spätherbstwetter erläuterten sie zunächst die Bedeutung von Streuobstwiesen als vielfältige Lebensräume und bedrohtes Kulturbiotop. Anschließend führte die Vorstellung verschiedenster Apfelsorten mit ihren unterschiedlichen Baum- und Fruchteigenschaften ganz praktisch vor Augen, welche Bedeutung Streuobstwiesen und Sortensammlungen als Schatzkammern pflanzengenetischer Vielfalt haben.
Unter den präsentierten Apfelsorten waren auch einige Rotfleischige, die von Gärtnermeister Reinhard Schomberg in jahrelanger Arbeit zusammengetragen und als Ausgangsmaterial für die Züchtungsarbeit genutzt werden. Als weiteres Beispiel für den Wert traditionell angebauter Apfelsorten diente die Eignung vieler klassischer Sorten für Apfelallergiker*innen. In der abschließenden Diskussion wurden auch die Bemühungen weiterer Sortenerhaltungsinitiativen wie Pomologen-Verein und Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt gewürdigt.
Hubertus Rölleke
Streuobstwiesenspaziergang „Von Baum zu Baum“ in Völkerhausen
Am Sonntag, den 5. August 2018 traf sich die Landesgruppe Niedersachsen des Pomologen-Vereins e. V. zum Sommertreffen in Völkerhausen.
Nach der Begrüßung in der Mosterei Völkerhausen wurde sich bereits intensiv über das Mosten von Obst ausgetauscht. Es gab einige weitere Einblicke in das Landleben und eine Stärkung und Erfrischung, die auf den Streuobstwiesenspaziergang „Von Baum zu Baum“ vorbereiteten.
Auf einer 1950 von Dr. Platen angelegten Waldwiese (1,3 ha) wurden über das Zuwachsen und Verwildern von Streuobswiesen gesprochen.
Brombeeren und Holunder hatten diese Wiese bereits einmal komplett erobert.
Vor einigen Jahren umgefallene Bäume, die weiter wachsen und auch Äpfel tragen, wurden angeschaut.
Ein Hindenburgapfel wurde dabei von der Gruppe überstiegen.
Auf der großen Streuobstwiese der Familie Wesemann am Endes des Tales (2,6 ha) wurde dann der Nachmittag verbracht.
Es wurde die Wirkung der unterschiedlichen Bodenqualitäten sowie die Nähe zu Hecken/Wald auf die Entwicklung von Obstbäumen gezeigt. Es wurde über Stammpflege und Baumschutz diskutiert. Viele Teilnehmer konnten über Probleme mit Waschbären berichten und es wurde über unterschiedliche Schutzmaßnahmen gesprochen.
Auf der Wiese gab es eine weitere Stärkung bei Kaffee und Kuchen mit Früchten der Streuobstwiese.
Die große Teilnehmerzahl verbunden mit der umfangreichen Erfahrung der Teilnehmer führte zu zahlreichen Gesprächen und einem intensiven Austausch.
Es wurde aktiv „genetzwerkt“ und auch einige kommende Veranstaltungen wurden angesprochen und vorbesprochen.
Nach der Veranstaltung besuchten einige Teilnehmer noch eine Jungbaumwiese (1,1 ha), die als Ausgleichsmaßnahme 2015 angelegt wurde.
Roderich Wesemann
Sortenbestimmungsseminar 2016
Am Barbaratag, 4. Dezember 2016 fand in der Mosterei Finkenburg bei Bremen nun schon zum 4. Mal das Sortenbestimmungsseminar für den Raum Niedersachsen mit Sabine Fortak und Michael Ruhnau statt, zu dem 10 Teilnehmer/Innen von Emden bis Königslutter und von Cuxhaven bis Hildesheim zusammengekommen sind.
Als „Aufwärmübung“ hatten wir wie schon im letzen Jahr die Aufgabe, Kisten mit verschiedenen Sorten, die jeweils durch meist 5 Exemplare vertreten waren, zu sortieren und dann je nach Kenntnis mit dem Sortenschild zu versehen. Da gab es bei den „roten“ und „gelben“ Sorten schon so manche „Nuss“ zu knacken bzw. nur zum Ziel zu gelangen, wenn man in konsequenter Weise die wesentlichen Merkmale der jeweiligen Sorte erkennen und berücksichtigen konnte, was dann teilweise nur mit Hilfe von Sabine und Michael gelang.
Um die Merkmale im weiteren Verlauf des Seminares sicherer anwenden zu können, erläuterte Sabine Fortak anhand einer Powerpoint-Präsentation und mit vielen Sortenbeispielen die Vorgehensweise beim Bestimmen einer Sorte und die jahresbedingten Besonderheiten. Wichtige Erkenntnis: „Alle Merkmale sind variabel!“
Nach einem köstlichen Mittagessen auf dem Biolandhof „Böse-Hartje“, haben wir uns dann dem eigentlichen Thema des Tages, den „Grauen Renetten“ zugewandt.
Ausgehend vom „Schönen von Boskoop“, der mehr oder weniger jedem von uns bekannt ist und gewissermaßen dann als „Referenzsorte“ diente, haben wir uns den weiteren Sorten zugewandt. Dazu gehörten „Coulons Renette“, „Graue Französische bzw. Damersons Renette“ (die ja durch einen Gentest als identisch identifiziert worden sind), „Osnabrücker Renette“, „Kanadarenette“, „Zabergäuer Renette“ , „Kasseler Renette“, „Ribston Pepping“, „Königlicher Kurzstiel“, „Griesapfel“, „Parkers Pepping“ und die von Ute Hoffmann benannte „Hoyasche Goldrenette“. Michael hatte auch noch die „Claygate Parmäne“ mit, die aber auf unserem Wiesen wohl kaum vorkommen dürfte. Es war gar nicht so leicht, die entsprechenden für eine Unterscheidung heranzuziehenden Merkmale zu erkennen, geschweige denn sich diese in der Kürze der Zeit zu merken. Interessant war auf jeden Fall, wie verschieden auch der Geschmack war und sich hinter so manch grauer „(Apfel)-Maus“ ein beeindruckender aromatischer „(Geschmacks)- Prinz“ versteckte.
Am Ende bestimmten Michael und Sabine noch die mitgebrachten Sorten der Teilnehmer oder gingen noch einmal auf die Unterschiede bei den ähnlichen Sorten aus den Sortierkisten ein. So endete dann gegen 17.00 Uhr wieder ein sehr anregendes Seminar, wofür Sabine und Michael herzlich gedankt sei. Wir waren uns auch wieder einig, dass es im kommenden Jahr eine Fortsetzung voraussichtlich wieder am 2. Adventswochenende geben sollte.
Klaus Heisig, Hildesheim
In der Welt vom 12.09.2016 ist folgender Artikel erschienen:
Seltene Birnen gesucht
Ein Verein an der Elbe hat eine alte Sorte entdeckt und die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach weiteren Exemplaren gebeten
Von Peer Körner
Weitere Baumpflanzungen zum 25-jährigen Jubiläum des Pomologen-Vereins
Pomologen feiern Jubiläum
Neuer Herrenapfel
Braunschweiger-Zeitung vom 28.12.2016
Auf der Jubiläumswiese in Königslutter wurde kurz vor Weihnachten ein besonderes Jubiläum begangen …
Ein Apfelbaum von hier
Eine neue Fruchtallee für Oberndorf
Zweite Baumpflanzaktion mit alten Obstsorten erinnern an das 700. Dorfjubiläum
Leider hat die Redaktion mehr Wert auf das 700. Dorfjubiläum gelegt und dabei vergessen, das 25. vom Pomologen-Verein zu beschreiben …
Radweg wird Genussweg
Finkenwerder Herbstprinz, Isermanntje, der Ostfriesische Sommerapfel, Fredericis Bananenapfel – das sind nur vier von insgesamt 11 Apfelbäumen sowie Zwetschgen- und Birnbäumen, die entlang eines Fahrradweges im Petkumer Hammrich gepflanzt wurden.
Es sollten vor allem ostfriesische und robuste Sorten sein, die in den Hausgärten nicht mehr so oft vorkommen und vom Aussterben bedroht sind.
Initiator war Manfred Hallwaß – vom Pomologen-Verein. Unterstützt wurde er dabei vom Naturhof Buss aus Simonswolde. Außerdem unterstützten auch der Bau- und Entsorgungsbetrieb sowie die Ratsmitglieder vom Betriebsausschuss BEE die Aktion.
Eine neue Form des „Urban Gardening“, freute sich Hallwaß. Obst sozusagen frei Haus – für Jedermann. Voraussichtlich schon 2017 werden die ersten Früchte geerntet werden können.
Hallwaß hofft, Mitstreiter für weitere Pflanz-Projekte und Obstbaum Paten zu finden.
Kontakt: manfred.hallwass(at)gmx.de
Elf Baumpaten beim Wassersportverein Friesland
Emder Zeitung vom 26.11.2016
Apfelbaum für SeniorenResidenz
Emder Zeitung vom 16.11.2016
Ein Bananenapfel für Borssumer „Heimaterde“
Emder Zeitung vom 12.11.2016
Ein Apfelbaum für den Wall
Natur rückt in Borssum in den Vordergrund
Gemeinschaft Kleingartenbauverein „Heimaterde“ pflanzt alte Apfelsorten
Ostfriesen-Zeitung vom 11.11.2016
Bestimmung von Apfelsorten im Gartenverein Sportbahn e.V., Riddagshausen
Am 23.09.2016 fand im Vereinsheim des Gartenvereins Sportbahn eine Bestimmung von Apfelsorten durch Sabine Fortak (Arbeitsgemeinschaft Streuobst e.V.) statt. Bei Kaffee und Kuchen erläuterte Frau Fortak Grundsätze der Apfelbestimmung. Aus 20 Gärten wurden über 18 verschiedene Apfelsorten bestimmt.
Zu den häufigsten Sorten in unserem Gartenverein zählen Ontario, Prinz Albrecht von Preußen, Goldparmäne, Kaiser Wilhelm, Ingrid Marie, Boskop, Berlepsch, Geheimrat Dr. Oldenburg, Cox Orange, James Grieve und Alkmene. Alle genannten Sorten sind solide Tafel- und Wirtschaftsäpfel, ertragreich und weitgehend unkompliziert.
Durch die Bestimmung konnten alle Beteiligten Näheres über die richtige Pflege, Ernte und Lagerung der Äpfel erfahren, was so sicher auch in dem einen oder anderen Bestimmungsbuch noch einmal nachgelesen wird. Wir bedanken uns herzlich für diese gelungene Veranstaltung bei Sabine Fortak und den beteiligten Gartenfreunden.
Gisela Witte
4. Apfelfest des Lüneburger Streuobstwiesen e.V.
Dazu ist folgender Artikel in der Landeszeitung Lüneburg vom 10.10.2016 erschienen:
Eine Oase mitten in der Stadt
4. Apfelfest in der Kleingartenkolonie „Am Schildstein“: Pomologe Jan Bade bestimmt Apfelsorten
von Anna Paarmann
Unsere 25-Jahre-Jubiläumspflanzung – nur leider falsche Berichterstattung in der Zeitung
Die AG Streuobst aus Königslutter hat auf ihrem Apfeltag am 2. Oktober auf Gut Steinhof bei Braunschweig zum 25-jährigen Jubiläum des Pomologen-Vereins einen Apfelbaum der Sorte „Knebusch“ gepflanzt.
Im folgenden Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 04.10.2016 hat der Redakteur aber leider den Pomologen-Verein und die AG Streuobst ein wenig durcheinandergebracht …
Mehrsorten-Baum an Konau 11
Ein Apfelbaum mit vielen Sorten: Ein Geschenk vom Pomologenverein Niedersachsen anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums für den Verein Konau 11. Damit würdigt Pomologe Hermann Stolberg (links) aber auch das Engagement der Konauer für den Erhalt der Artenvielfalt.
Dazu ist folgender Artikel im Hagenower Kreisblatt vom 22.07.2016 erschienen:
Sommertreffen der Landesgruppe Niedersachsen hoch im Norden
Am Sonntag, 17. Juli 2016 traf sich die Landesgruppe Niedersachsen bei Familie Esselborn in Osterbruch, 20 km vor Cuxhaven. Eine sehr spannende Führung durch die Obstanlage mit Baumschule und Hofladen zeigte uns deutlich, dass hier professionell gearbeitet wird – das war spannend, wir sind ja mehr oder weniger Autodidakten und Laien.
Erstaunlich, welches immense Wissen durchscheint, wenn Reimer das eine oder andere Detail über Krankheiten, Erntemethoden und Anzucht von Bäumen erklärt. In der Baumschule, die die Handschrift von Ulrike zeigt, werden die Bäume in Töpfen gezogen. Sorgfältige gut geplante und gewissenhaft durchgeführte Arbeit prägt das Bild. Es ist beeindruckend. Ich nahm einen „Knebusch“ mit. Dieser konnte wegen des Topfes schon vor der Pflanzsaison am 02.10. auf Gut Steinhof bei Braunschweig gepflanzt werden. Es ist der erste Jubiläumsbaum zum 25-jährigen Bestehen des Pomologen-Vereins.
Tagungsprogramm:
- 11:00 Uhr: Begrüßung mit einem Begrüßungstrunk „Diekpedder“
- 11:30 Uhr: Führung durch die Obstbaumschule
- 12:00 Uhr: Verkostung von ca. 10 Süßkirschsorten direkt vom Baum
- 13:00 Uhr: Mittagsimbiss
- 14:00 Uhr: Führung durch den Obsthof – Selbstvermarktungsbetrieb, Erkennen von Krankheiten und Schädlingen sowie deren Gegenspieler
- 15:00 Uhr: Kurzvortrag über die Entwicklung des Erwerbsobstanbaus der letzten 100 Jahre an der Niederelbe
- 15:30 Uhr: Verschiedenes: geplante Baumpflanzaktion zum 25-jährigen Vereinsjubiläum
- 16:00 Uhr: Ende der Veranstaltung
Sabine Fortak
Reisertausch und Landesgruppenversammlung Niedersachsen 2016
Es ist schon eine alte Gewohnheit, dass die Landesgruppe Niedersachsen sich zum Reisertausch in Bremen trifft. So auch am Sonntag, dem 30. Januar.
Auf der Versammlung wurden Dr. Ute Hoffmann als Landessprecherin und Volker Deterding als Kassenwart wiedergewählt, Manfred Hallwass wurde zum Stellvertreter gewählt.
Die Gruppe beschloss öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zum 25-jährigen Jubiläum des Pomologen-Vereins 2016.
Der Vorschlag, dass Landesgruppenmitglieder in ihrer Nähe einen Baum an einem öffentlichen oder „publikumswirksamen“ Platz pflanzen könnten – mit einem Schild des Pomologen-Vereins und einem Zeitungsartikel dazu – findet überwiegend Zustimmung. Der entsprechende Pressetext, Plakat und Jubiläumsflyer werden (über den Mitgliederbereich der Homepage des PV bzw. die GS) vom Bundesverein zur Verfügung gestellt.
Das entsprechende Schild mit Logo (Text: „25 Jahre Pomologen-Verein 2016“ und eventuell der jeweilige Sortenname) soll ebenfalls zur Verfügung gestellt werden. Die Landesgruppe plant bis zu 2000 € für diese Pflanzaktion auszugeben. Die Kosten pro gepflanzten Baum inklusive Pfahl, Schild etc. wird mit max. 40 € gefördert. Als Beleg für die erfolgte Pflanzung dient anschließend der Zeitungsartikel, welcher zusammen mit den Kostenbelegen eingereicht wird, um diese Mittel zu erhalten.
Mitglieder, die sich an dieser Aktion beteiligen wollen, melden sich bitte bei Manfred Hallwaß.
Umweltwettbewerb für Schulen und Kitas 2015/16 der Stadt Wolfsburg
Beim Umweltpreis ist die Projektidee der Freien Waldorfschule Wolfsburg »Kinder, Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge auf der Streuobstwiese Detmerode« mit 1.000 Euro prämiert worden. Die Schule wird von dem Preisgeld eine Saftpresse und notwendiges Zubehör anschaffen.
Die Streuobstwiese an den Detmeroder Teichen wurde 2007 gepflanzt und ist seitdem ein Gemeinschaftsprojekt von Pomologen-Verein Niedersachsen, AG Streuobst Königslutter, Agenda-Kreis, BUND, Bürgerverein der Stadt Wolfsburg.
Nun beginnen die Bäume, Früchte zu tragen, und hier kommt die Freie Waldorfschule Wolfsburg mit „ins Boot“. Die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 6. Klassen wollen im Herbst Äpfel sammeln, zu Saft und Kuchen verarbeiten und auf den Schulfesten anbieten. Sie wollen sich auch beteiligen an der Pflege der Bäume und der Wiese und die Wiese und ihre Bewohner im Jahreslauf erkunden. Ein Schmetterlingsprojekt und das schon 2013 geförderte Bienenprojekt „Wesensgemäße Bienenhaltung“ stehen damit in engem Zusammenhang.
Zur Preisgeldübergabe waren jeweils zwei Schülerinnen und Schüler der 1. bis 6. Klasse mit Petra Mühlbauer und den fachlichen Unterstützerinnen, Sabine Fortak und Inga Lüdecke, ins Rathaus geladen worden. Frau Fortak stellte das ausgezeichnete Projekt vor, und die Schüler und Schülerinnen nahmen den Scheck freudig entgegen.
Pomologentreffen in Cuxhaven 2015
Am 16. August kamen bei typisch norddeutschem Wetter – Wind und etwas Regen – 22 Pomologen in den Norden Niedersachsens, um die umfangreiche Obstsortensammlung von Jens Dreyßig kennenzulernen. Ziel des Ausrichtenden ist die Schaffung eines möglichst naturnahen, großflächig angelegten Lebensraumes, auf dem genetische Ressourcen Obst erhalten und gepflegt werden. Das Ganze ist als ein soziales Projekt angelegt, in dem perspektivisch heterogene Bevölkerungsgruppen zusammen arbeiten.
So soll der Erhalt und die Entwicklung des Projekts einen neuen Umgang mit den von Menschen geschaffenen naturnahen Lebensräumen dienen. Dies wird schon jetzt an der vielfältigen Flora sichtbar. So gibt es auf Grund des extensiv genutzten sandigen Bodens mit zum Teil nur leichtem Lehmanteil auch Flächen, die dem Charakter des Magerrasens entsprechen. Hier wiederum finden besondere Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum. Da die erste Mahd ab August auch nur streifenweise durchgeführt wird, kommt dies z.B. den schon selten gewordenen Rebhühnern zugute. Die Baumscheiben wurden mit der Motorsense frei gemäht.
Neben aufgestellten Insektenhotels wird die Anlage durch Imkerei ergänzt. Mit der Zusammenarbeit des NABU Cuxhaven wurden bisher 120 Nisthilfen angebracht, die auch regelmäßig betreut werden.
Die Anpflanzung von Jens Dreyßig befindet sich in Cuxhaven zwischen den Ortsteilen Sahlenburg und Stickenbüttel in der Gemarkung Bien Galgenberg. Begonnen wurde das Projekt 2003 mit dem Erwerb und der Bepflanzung der ersten kleinen Flächen, die bis heute kontinuierlich erweitert werden. Zur Zeit beträgt die Gesamtfläche 6 Hektar, wovon nur ein Hektar langfristig gepachtet ist. Die übrigen Flächen sind im Eigentum befindlich.
An Fruchtarten wurden bisher ca. 1.000 Äpfel-, 40 Birnen-, 80 Pflaumen- und Zwetschenbäume sowie 40 Kirschen- und 40 Pfirsichbäume gepflanzt. Dazu wurden etwa 20 Beerenobstarten mit ca. 100 Sorten gesetzt. Die Anzahl der Pflanzen spiegelt zu ca. 90 % die Sorten wieder. Nur wenige Sorten wurden mehrfach gepflanzt. Ergänzt wird das Obstsortiment durch exotische Fruchtarten wie Nashi, Kaki, Himalaya-Tibethimbeere, Hunza-Aprikosen und andere Raritäten.
Seit drei Jahren läuft die Sortenbestimmung der erstgepflanzten Bäume durch die Pomologische Kommission des Pomologen-Vereins und zeigt teilweise erschreckende Ergebnisse. So sind in Abhängigkeit von der Herkunft bis zu 30 % Irrläufer dabei. Das jetzt verwendete Pflanzmaterial hingegen kommt überwiegend aus der benachbarten Baumschule Esselborn und die Edelreiser aus dem Erhalter-Netzwerk des Pomologen-Verein. Man geht davon aus, dass die Sorten nun stimmen werden. Gepflanzt werden die auf Sämlingsunterlage veredelten Halbstämme im Herbst. Der Vorteil liegt dabei in dem besseren Start der neuen Wurzeln im kommenden Frühjahr. Alle Bäume werden mit reichlich Kompostsubstrat gesetzt und auf Grund des stetigen Windes mit einem 250 cm langen Pfahl versehen. Der sandige Boden hält kaum Wasser, sodass alle neugepflanzten Bäume im Frühjahr und im Frühsommer bei längeren Trockenperioden regelmäßig gewässert werden müssen. Ab dem dritten Standjahr zeigen die Obstbäume dieses Jahr ein durchweg gutes Triebwachstum. Mit dem fünften Standjahr weisen die Äpfelbäume bereits Fruchtbehang auf.
Jens Dreyßig wendet seit drei Jahren den Öschbergschnitt an. Vorher wurden die bisher gepflanzten Obstbäume schnittmäßig mit betonter Mittelleitachse und untergeordneten Seitenästen erzogen.
In der eingezäunten Anlage, umgeben und unterbrochen durch mehrere Windschutzhecken, konnten sich die Teilnehmer an bereit gestellten Getränken erfrischen sowie mit Grillwürsten, belegten Brötchen, Salaten und Kuchen stärken. Zudem fand ein Austausch von mitgebrachten Apfelfrühsorten statt. Somit erlebten alle Besucher, die z.T. auch aus den Niederlanden angereist waren, bei der Familie Dreyßig in Cuxhaven ein informatives, gut vorbereitetes Pomologentreffen. Und wo geht es das nächste Mal hin – diese Frage wurde öfter gestellt. Auf dem Sortenbestimmungsseminar am Nikolaustag wollen wir das gemeinsam entscheiden.
Carl Esselborn
Obstsortenbestimmungen in Südniedersachsen im Herbst 2014
2014 war ein gutes Apfeljahr und somit auch ein günstiges Jahr für die Sortenbestimmung! Das spiegelte sich in einer Reihe von Veranstaltungen wider, die im abgelaufenen Herbst in Südniedersachsen mit Sortenkennern des Pomologen-Vereins stattfanden:
Den Anfang machte das Streuobstfest am Waldpädagogikzentrum Göttingen / Regionalen Umweltbildungszentrum (RUZ) in Reinhausen am 27. September 2014. Die Pomologin Sabine Fortak bestimmte Apfel- und Birnensorten, und der Landschaftspflegeverband (LPV) Landkreis Göttingen beteiligte sich mit einer Ausstellung gebietstypischer und regionaler Kernobstsorten.
Weiter ging es am ersten Oktoberwochenende mit dem traditionellen Eichsfelder Apfel- und Birnenmarkt in Duderstadt. Hier war der LPV-Stand wieder thematischer Mittelpunkt des Marktgeschehens. Trotz der nunmehr 20. Auflage wurde die Sortenbestimmung durch den Pomologen Hans-Joachim Bannier sowie die obstbauliche Fachberatung erneut stark nachgefragt.
Gleich im Anschluss fand am 6. Oktober ein Apfeltag bei der Interessengemeinschaft Streuobst in Schwiegershausen bei Osterode statt. Dabei wurden sowohl vorher gesammelte Proben bestimmt als auch Bäume auf Wiesen und an Wegen rund um das Streuobstdorf begutachtet. Am Nachmittag hatten dann die Obstanlieferer für den Schwiegershäuser Streuobstapfelsaft Gelegenheit, ihre Früchte direkt zur Bestimmung vorzulegen. Alles in allem konnte Hans-Joachim Bannier an diesem Tag 260 Fruchtmuster abarbeiten.
Den würdigen Abschluss eines obstreichen Herbstes bildete am 18. Oktober ein Sortenseminar am RUZ Reinhausen:
Im Rahmen des diesjährigen Kurses erlernten die angehenden Baumwarte bei Sabine Fortak die Grundlagen zur Beschreibung von Apfelsorten – eine wichtige Voraussetzung beispielsweise für das Bestimmen von Verwechslersorten.
Hubertus Rölleke (LPV Göttingen)
Kirschsortenvielfalt im Göttinger Land
Zahlreiche interessierte Besucher bevölkerten am Sonntag, 29. Juni 2104, die Streuobstwiese der Realgemeinde Geismar in Göttingen (darunter auch der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel): Der Landschaftspflegeverband Göttingen hatte gemeinsam mit der Realgemeinde zu einem Aktionstag eingeladen.
Im Mittelpunkt stand die von Dr. Annette Braun-Lüllemann zusammengetragene Sortenausstellung, die mit fast 80 Sorten das ganze Spektrum der Kirschenvielfalt in Mitteldeutschland zeigte. Außerdem bestimmte die Pomologin von Besuchern mitgebrachte Früchte. Dieses Angebot nahmen u. a. viele der in den letzten Jahren zu Baumwarten fortgebildeten Aktiven aus dem Streuobst-Arbeitskreis des Landschaftspflegeverbandes wahr.
Die von 2011 bis 2013 mit Unterstützung der niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung und LEADER-Fördermitteln der EU durchgeführte pomologische Inventarisierung der Süß- und Sauerkirschen im Landkreis Göttingen hatte ergeben, dass die Region mit mehr als 70 Sorten eine außergewöhnlich große Vielfalt aufweist. Herausragend ist dabei die Wiederentdeckung der Gelben Herzkirsche: Vom „Vater der Kirschpomologie“, Freiherr von Truchsess, bereits 1819 beschrieben, galt sie seit über 100 Jahren als verschollen !
Alle erhaltenswerten Sorten (darunter auch einige Unbekannte) wurden auf junge Hochstämme aufveredelt und sind nun in den vom Landschaftspflegeverband angelegten Sortengärten dauerhaft gesichert.
Hubertus Rölleke (LPV Göttingen)
Grüne Woche 2014
– Sortenempfehlungen für Hausbesetzer und andere Obstliebhaber
Am 18. Januar war die Landesgruppe Bremen-Niedersachsen des Pomologen-Vereins mit einem Informationsstand auf der Grünen Woche vertreten. Sabine Fortak, Johannes Hübotter und ich hatten uns auf den Weg gemacht, um den Messebesuchern einen kleinen Eindruck von der Vielfalt regionaler Apfelsorten in Niedersachsen und Bremen zu verschaffen.
Eingeladen hatte uns der Verein Gartenhorizonte Niedersachsen, auf dessen Stand wir für einen Tag zu Gast sein durften. Initiator der Aktion war Claus Hufenbach, Vorstandsmitglied des Vereins, der sich in Ihlhorn-Sprengel seit Jahren in einer Streuobst-Initiative für die Anpflanzung und den Erhalt von Obstbäumen in der Landschaft engagiert.
Sabine war es gelungen, eine ganze Anzahl von Apfelsorten für eine Sortenausstellung zusammen zu bekommen, was nach dem letzten schlechten Erntejahr keine Selbstverständlichkeit war. So konnten wir für die Messebesucher das Thema Alte Apfelsorten auch sinnlich erfahrbar machen, und etliche Interessierte wurden von der Farben- und Formenvielfalt der ca. drei Dutzend Sorten geradezu magisch an unseren Stand gezogen. Schnell entspannen sich Gespräche über eigene Erfahrungen mit alten Sorten, und es wurden Fragen nach geeigneten Sorten für Streuobstwiesen oder Gärten gestellt.
Neben den Früchten hatten wir auch die Möglichkeit, das druckfrische Sortenbuch „Alte Obstsorten neu entdeckt für Niedersachsen – Bremen“, das von Mitgliedern der Landesgruppe und Hans-Joachim Bannier erarbeitet worden ist, zu präsentieren. So wurde aus unserem Messeauftritt eine runde Sache, auch wenn die Musikgruppen, die auf den beiden Bühnen der Niedersachsen-Halle versuchten, für Stimmung zu sorgen, Gespräche mit den Messebesuchern immer wieder deutlich erschwerten.
Am Abend kam dann sogar hoher Besuch an unseren Stand. Die Bremer Stadtmusikanten persönlich informierten sich darüber, welche Sorten sie rund um ihr besetztes Räuberhaus am besten anpflanzten könnten. Da halfen wir doch gern.
Michael Ruhnau
Seminar zur Sortenbestimmung
Am 1. Dezember 2013 fand in Bremen das zweite Seminar zur Sortenbestimmung mit Sabine Fortak und Michael Ruhnau als Referenten statt. 12 Teilnehmer waren den ganzen Tag damit beschäftigt, die Aufgaben zu lösen, die ihnen Sabine Fortak gestellt hatte. So ging es darum, aus Mischkisten mit Äpfeln unterschiedlicher Sorten die jeweils zusammengehörigen dem richtigen Sortennamen zuzuordnen. Dabei hatten die Kisten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, besonders kleine Früchte unterschiedlicher Sorten auseinander zu sortieren.
Zur Wiederholung wurden die Bestimmungsmerkmale anhand eines Power-Point-Vortrags noch einmal durchgegangen. Dabei wurde allen Teilnehmern deutlich, wie variabel die einzelnen Merkmale bei Äpfeln sein können.
Am Ende des Tages hatten die Teilnehmer wieder viel dazu gelernt, sodass der Wunsch nach einer Fortsetzung in 2014 geäußert wurde.
2014 wird es eine Fortsetzung des Sortenbestimmungs-Seminars am Sonntag, 7. Dezember in der Mosterei Finkenburg in Thedinghausen geben.
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