Landesgruppe Baden-Württemberg

Neuer Rundbrief

Die Landes­gruppe Baden-Württemberg informiert ihre Mitglieder auch mit einem Rund­brief, der per E-Mail verschickt wird.

Rundbrief 2/2024


Jahrestagung der Landesgruppe Baden-Württemberg

Liebe Mitglieder,

mit 74 Teil­nehmern (davon 56 stimm­berechtigt) fand am 12.01.2025 die Jahres­tagung der Landes­gruppe Baden-Württemberg im Neckawa in Tübingen statt. Der Kassen­wart Gerhard Wirth über­nahm die Eröffnung und die Moderation der Veranstaltung. Als erstes berichtete Landes­gruppen­sprecher Christian König über die Tätig­keiten der LG im Jahr 2025. Die Landes­gruppe BW ist weiter­ge­wachsen und hatte Ende 2024 bereits 286 Mitglieder. Im vergangenen Jahr fanden viele Aktionen statt, dazu zählen z.B. verschiedene Sorten­ausstellungen, Sorten­seminare, regel­mäßige Stamm­tische an mehreren Stand­orten. Alle Infos im Detail können der folgenden PDF-Datei entnommen werden:

Bericht aus der Landes­gruppe Baden-Württemberg

Nach dem Bericht wurde der bisherige Vorstand entlastet und es fanden Wahlen statt. Die bisherigen Mitglieder Christian König, Hans-Thomas Bosch und Karina Schwarz stellten sich wieder als Sprecher, stell­vertretender Sprecher und Schrift­führerin zur Wahl. Gerhard Wirth scheidet als Kassen­wart aus – an dieser Stelle nochmal herz­lichen Dank Gerhard für dein jahre­langes Engagement, deine vielen guten Ideen und deine Leiden­schaft und deinen Einsatz in den letzten Jahren! Jochen Berger kandidiert für die vakante Stelle im Landes­vorstand. Zudem wurde erstmalig eine Position für Öffentlich­keits­arbeit eingerichtet. Kevin Fleckenstein kandidierte für diese Aufgabe.

Die Wahl erfolgte per Hand­zeichen und alle Kandidaten wurden ohne Enthaltung und Gegen­stimme gewählt.

Mit den Wahlen war der offizielle Teil der Veranstaltung abge­schlossen und es ging mit Fach­vorträgen weiter. Vor der Mittags­pause stellte Dr. Gebhard Warth von der Universität Tübingen das Forschungs­projekt STIK – Streuobst­wiesen im Klima­wandel vor.

Das STIK-Projekt vereint Partner der Universitäten Tübingen und Hohenheim sowie den AT-Verband, um die Folgen des Klima­wandels an die für Streuobst­wiesen zu identifizieren und Anpassungs­möglich­keiten zu erarbeiten. Ziel ist die Analyse klima­bedingter Einflüsse wie Temperatur, Wasser­haus­halt und invasive Arten auf Obst­bäume, sowie die Ableitung von Handlungs­empfehlungen. Weitere Themen sind die Über­alterung der Bestände, Generationen­transfer, mangelnde Daten­grund­lagen und regionale Kooperationen.
Da das Forschungs­vorhaben noch nicht abge­schlossen ist, kann die Präsentation noch nicht öffent­lich geteilt werden. Forschungs­ergebnisse werden über den Streuobst-Newsletter bekannt gegeben.

Im Anschluss gab es eine ausgiebige Mittags­pause mit genügend Zeit für gemein­same Gespräche bei einem gemein­samen Mittag­essen in Form von kreativen Finger Food und einer Auswahl an kalten und warmen Getränken.

Michael Nagel vom LTZ Augusten­berg eröffnete die Nach­mittags­sektion mit einem lehr­reichen Vortrag mit dem Titel „Schwarzen Rinden­brand an Kern­obst – Eine zusätz­liche Gefahr für den Streu­obstbau“.

Die Symptome des Schwarzen Rinden­brands werden durch Pilze aus der Gattung Diplodia hervor­gerufen und treten u.a. an Kern­obst wie Apfel und Birne in Erscheinung. Befallen werden vor allem gestresste Bäume auf ungünstigen Stand­orten. Durch die zunehmenden klimatischen Veränderungen werden „Stress­faktoren“ begünstigt. Verletzungen ermöglichen dem Pilz das ungehinderte Eindringen ins Pflanzen­gewebe. Deutschland­weit werden die Symptome (Schwarz­verfärbung, Rissig­keit, Canker) haupt­sächlich durch die Art Diplodia bulgarica verursacht. Eine Befalls­vermeidung kann u.a. durch eine notwendige Nährstoff­zufuhr und Wasser­versorgung erreicht werden.

Nagel: Schwarzer Rinden­brand an Kernobst

Danach stellte Bernhard Reisch aus dem Land­kreis Enzkreis das Projekt „Mistel­bekämpfung im Streuobst – Vorgehens­weise und Erfahrung aus dem Mistel­projekt Ölbronn-Dürrn“ vor.

Auch im Enzkreis breitet sich die Laubholz­mistel auf den Apfel­bäumen in den Streuobst­beständen besorgnis­erregend aus und bedroht den weiteren Bestand dieser Bäume. Auf Initiative des Obst- und Garten­bau­vereines Dürrn läuft seit einem Jahr ein Projekt zur Bekämpfung der Mistel unter Beteiligung der Gemeinde, des Landschafts­erhaltungs­verbandes, des Land­wirt­schafts­amtes und von Obstbaum­fachwarten. Das Projekt ist auf 3 Jahre angelegt und verlief bisher sehr erfolgreich. Die beispiel­hafte Aktion wurde im Oktober mit dem Kultur­land­schafts­preis des Schwäbischen Heimat­bundes ausge­zeichnet. Im Vortrag wird das Konzept, die Finanzierung und Umsetzung vorgestellt. Erfahrungen aus dem Projekt­ablauf sowie eine Vorschau auf die nächsten Arbeits­schritte beschließen die Ausführungen.

Reisch: Mistelbekämpfung im Streuobst

Zum Abschluss präsentiert Hans-Thomas Bosch die Streuobstriesen aus Baden-Württemberg: „Birnbäume und ihre Früchte – sortenkundliche Betrachtung der prägendsten Birnensorten in „THE LÄND““

Birnen sind aus unserer Obstkultur nicht wegzudenken. Unsere Landesgruppe hat ihnen bereits verschiedene Aktivitäten gewidmet. Über eine Umfrage konnten wir die zehn bei unseren Mitgliedern bekanntesten Birnensorten in Baden-Württemberg ermitteln. In einem Sortenseminar im Herbst 2022 standen sie pomologisch im Blickfeld. Nun werden sie im Rahmen der Mitgliederversammlung anhand zahlreicher Bilder sortenkundlich porträtiert.

Bosch: Birnbäume in „se länd“

Kevin Fleckenstein


Wanderung Hagellocher Birnenweg

Im Vorfeld der Jahres­haupt­versammlung der Landes­gruppe Baden-Württemberg des Pomologen-Vereins trafen sich am Samstag, dem 11. Januar 2025, 15 Mitglieder bei kühlen, jedoch trockenen Temperaturen, um den Hagellocher Birnen­weg zu erkunden. Bei dem rund drei­stündigen Spazier­gang vermittelte Helmut Gugel mit spürbarem Enthusiasmus sein Wissen über die Hagellocher Streuobst­kultur.

Inspiration für den Hagellocher Birnen­weg waren die Viel­falt an alten, historischen Sorten und die vielen sehens­werten Birn­bäume mit ihren besonderen Sorten. Von der Idee über die Umsetzung bis zur Fertig­stellung des Weges vergingen fünf Jahre. Durch die enge Zusammen­arbeit mit dem Orts­vorsteher, dem Dorf- und Kultur­verein Hagelloch e.V. und zahl­reichen Stunden ehren­amtlicher Arbeit wurde das Projekt umgesetzt.

Der gut begeh­bare, 5,7 km lange Hagellocher Birnen­weg führt zu 17 Birnen­bäumen mit 18 unterschied­lichen Sorten. Ein Begleit­heft klärt über deren Besonder­heiten auf und entlang des Weges vermitteln neun Farbt­afeln Informationen zu verschiedenen Themen rund um das Streu­obst, inklusive Mitmach­stationen für junge Natur­begeisterte.

Zu den Besonder­heiten gehören historische Birnen­sorten wie die Schorn­dorfer Dorn­birne, die am Frucht­holz die namens­gebenden Dornen bildet. Ebenso die Lokalsorte Bogen­äckerin, die nur zwischen Tübingen und Herrenberg verbreitet ist und sich aufgrund ihres schlanken und hohen Wuchses perfekt als Allee­baum eignet. Am häufigsten vertreten ist die Sorte Gelb­möstler. Helmut Gugel geht davon aus, dass jeder dritte bis vierte Birn­baum auf der Gemarkung zu dieser Sorte zählt. Gelbmöstler­bäume sind wenig anspruchs­voll, kaum witterungs­anfällig und liefern regel­mäßig einen hohen Ertrag. Sie eignen sich sehr gut zur Most­herstellung. Aber aufge­passt: In Hagelloch hat sich für die Sorte Gelb­möstler der Name Metzer Birne einge­bürgert. Dies kann zu Verwirrung führen, da es auch noch eine eigen­ständige Sorte mit dem ähnlichen Namen Metzer Brat­birne gibt, also nicht mit Gelb­möstler identisch ist. Gespräche mit den Dorf­älteren legen die Vermutung nahe, dass sich die Lokal­bezeichnung nach dem Ersten Welt­krieg etabliert hat. Reiser der Birne wurden wahr­scheinlich von einem Hagellocher Soldaten mitgebracht, der in der französischen Stadt Metz stationiert war – ein Beispiel dafür, wie es zu unter­schied­lichen Bezeichnungen für ein und dieselbe Obst­sorte kommen kann. Viele weitere spannende Geschichten und Hinter­gründe erfährt man auf dem Birnen­weg oder vorab unter:

https://www.doku-hagelloch.de/Birnenweg-Hagelloch/

Vielen Dank an Helmut Gugel für die spannende Führung. Und an dieser Stelle noch der Hinweis auf die Mosterei Gugel, die in langer Familien­tradition geführt wird und einzigartige Kreationen rund um Streu­obst anbietet – unter anderem sorten­reine Säfte und Moste. Die zugehörige Lohn­kelterei liefert darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für die regionale Obst­kultur. Sie bietet den Stückles­besitzern in und um Hagelloch die Möglich­keit, das eigene Obst zu verar­beiten, dabei noch selbst Hand anzulegen und alles live vor Ort mitzu­erleben. Ein Besuch lohnt sich!

(https://mosterei-gugel.de/)


Talent­förderung beim Bestimmer­seminar für Fort­geschrittene in Beuren

Am Freitag, dem 18. Oktober 2024, fand im Freilicht­museum in Beuren ein Bestimmer­seminar inner­halb der Landes­gruppe Baden-Württemberg des Pomologen-Vereins statt.  An der von Thilo Tschersich organisierten Veranstaltungen nahmen unter Leitung von Hans-Thomas Bosch acht „Nachwuchs­pomologen" und eine -pomologin teil. Das Seminar richtete sich an bereits erfahrenere Mitglieder, die sich lang­fristig mit Pomologie beschäftigen wollen. Durch das Seminar wurden die notwendigen Methoden und Sorten­kenntnisse vertieft, um kurz- bis mittel­fristig eigen­ständig Sorten­bestimmungen anbieten zu können. Ziel ist es, Talente zu fördern, den gegen­seitigen Austausch zu vertiefen und aus verschiedenen Blick­winkeln Obst­sorten gemeinsam zu bestimmen.

Zum Einstieg in den Kurs standen bekanntere Sorten zur Verfügung, die etwa um das Jahr 1950 gepflanzt wurden (s. Abb. 2). In Klein­gruppen wurden die ersten Sorten bestimmt und dabei deren Kern­merkmale ausgearbeitet, um sie dann in der großen Runde genau zu analysieren. Um den Lern­prozess zu vertiefen, wurden die Teil­nehmer ermutigt, selbst zwei oder drei Sorten mitzubringen, die sie kannten und für sorten­echt hielten. Diese Sorten wurden ebenfalls in die Übung eingebracht und gemeinsam bestimmt. Dadurch konnten die Teilnehmer nicht nur von den Seminar­leitern, sondern auch voneinander lernen und ihre Kenntnisse und Fähig­keiten erweitern. Unter der Verwendung von Bestimmungs­literatur und eigenen Notizen und Fotos wurden die Obst­sorten gemeinsam bestimmt.

Eine systematische Heran­gehens­weise hilft dabei, gezielt vorzu­gehen und sich so besser auf eigen­ständige Sorten­bestimmungen vorzu­bereiten.

Das Seminar endete mit einer Zusammen­fassung der wichtigsten Erkenntnisse und einer Reflexion über die gemachten Erfahrungen. Dabei wurde betont, wie hilfreich ein solches Seminar ist, und dass es auch künftig weiter angeboten werden soll. Insgesamt bot das Bestimmer­seminar eine wert­volle Plattform für den Austausch und das gemeinsame Lernen im Bereich der Pomologie. Es war ein hilf­reicher Beitrag, das Wissen über Obst­sorten zu erhalten und weiter­zugeben, und zeigte, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Förderung und den Erhalt traditioneller Obst­sorten sind. Ich persön­lich habe Neues gelernt und wurde in meiner Motivation gestärkt, mich weiterhin intensiv mit der Bestimmung von Obst­sorten zu beschäftigen. An dieser Stelle nochmal vielen Dank, Hans-Thomas und Thilo, für eure Geduld und die Organisation!


Das Geheimnis des Köhlers erkundet

Der OGV Eppingen-Rohrbach zeigt, wie aus Garten­abfällen Schwarzes Gold wird.

Die Rhein-Neckar-Zeitung (Kraichgau) vom 3. Mai 2024 hat dazu folgenden Artikel veröffentlicht:

Artikel lesen


Jahres­tagung in Staufen im Breisgau

Liebe Mitglieder,

mit 56 Teilnehmern fand am 14.01.2024 die Jahres­tagung in Staufen im Breisgau statt.

Am Samstag den 13.01.2024 fand nach­mittags eine Wanderung durch das Obst­paradies statt. Trotz der kalten Temperaturen haben 20 Personen an der Wanderung teil­genommen. Wir danken Herrn Martin Geng für die Organisation und Durch­führung.

Bericht LG Baden-Württemberg Jahrestagung 2024

Der Obstbau im Elsass

Obstbau in der Schweiz

Streuobst in BaWue

 


Obst- und Garten­bau­verein Eppingen-Rohrbach

Herstellung von schwarzem Gold lockte viele Interessierte an

Schon bei der Begrüßung durch Klaus Rupp von der OGV-Vorstand­schaft war eine beachtliche Gruppe von 50 Teil­nehmern neben der Rohrbacher Sommer­fest­halle anwesend. Die Teil­nehmer waren nicht nur aus den umliegenden Ort­schaften, sondern auch aus Mannheim, Brackenheim, Osterburken, Sinsheim sowie anderen Kraichgauorten angereist. Alle waren gespannt auf die Aus­führungen von Siegfried Burret von der Landes­gruppe Baden-Württemberg des Pomologen-Vereins. Siegfried Burret hatte seinen Kontiki-Stahl­behälter schon eine Stunde vorher mit Baum­schnitt ange­feuert, so dass gleich mit dem Verfahren begonnen werden konnte. Als Material hatte der OGV einen großen Traktor­anhänger mit Baum­schnitt bereit­gestellt. Unermüdlich erklärte Burret über den ganzen Nach­mittag das Verfahren und die Nutzung von Biokohle zur Herstellung von frucht­baren Böden (Schwarz­erde, Terra Preta). Kontinuier­lich wurde das Schnitt­gut in den konischen Kontiki-Ofen eingegeben. Durch das Pyrolyse-Verfahren wird das Holz-Schnitt­gut bei Temperaturen zwischen 450 und 600 Grad Celsius verkohlt. Gegen 18 Uhr war das Schnitt­gut verbraucht und die Holz­kohle wurde mit Wasser abgelöscht. Als Ergebnis blieben 90 Liter Holz­kohle-Ruß­wasser und drei prall gefüllte Schub­karren Bio-Holz­kohle übrig.

Ausge­bracht auf der Baum­scheibe mit Mist oder Kompost über­nehmen nun die fein strukturierten Kohle­partikel die Funktion von Humus und vor allen Dingen die Wasser­speicherung. Die anwesende Karina Schwarz vom Pomologen-Landes­vorstand lobte die gelungene Veran­staltung und sagte, dass die Holz­kohle durch ihre poröse Struktur eine große Ober­fläche besitze und insbesondere auf sandigen Böden Wasser und Nähr­stoffe besser gespeichert werden. Dies könne unseren Obst­bäumen und Sträuchern in Zeiten der regen­armen Sommer sehr helfen.

Klaus Rupp


Jahrestagung 15.01.2023 Baden-Württemberg

Die Jahres­tagung des Pomologen-Vereins, Landes­gruppe Baden-Württemberg hat am 15.01.2023 in Tübingen-Bühl mit 55 Teil­nehmern statt­gefunden.

Bericht des Landes­sprechers

Tagungs­programm

Vorträge:

Streuobst in Tübingen und Umgebung
Historisches zum Obst­bau und zu alten Obst­sorten in Tübingen. Unter­scheidet sich der Zustand der Streuobst­wiesen in Tübingen von dem im Rest des Landes? Gibt es Hoffnung für den Erhalt der Streuobst­bestände in Tübingen?

Streuobst in Tübingen und Umgebung

Netzwerk Steuobst­erlebnis Herrenberg
„Wie kann die Stadt Herrenberg Ihnen helfen?“ Der Umwelt­beauftragte und das Bürger­projekt Streuobst­erlebnis stellten diese Frage Anfang 2021 an die Streuobst-Bewirtschafter:innen im Stadt­gebiet. Die haben reagiert und über zwei­hundert ganz viel­fältige Vorschläge eingereicht. Zur Umsetzung der Vorschläge gründete sich im April 2022 das „Netzwerk Streuobst­erlebnis Herrenberg“. Dort sind die OGVs und andere lokale Gruppen sowie die Stadt Herrenberg selbst vertreten. Dieses lokale Netz­werk kann gezielt die ganz spezifischen Wünsche und Möglich­keiten vor Ort berücksichtigen und passende Maß­nahmen aufsetzen.

Netzwerk Streuobst­erelebnis Wappler

Birn­bäume und ihre Früchte – sorten­kundliche Betrachtung der prägendsten Birnen­sorten in „the land“
Birnen sind aus unserer Obst­kultur nicht weg­zudenken. Unsere Landes­gruppe hat ihnen bereits verschiedene Aktivitäten gewidmet. Über eine Umfrage konnten wir die zehn bei unseren Mitgliedern bekanntesten Birnen­sorten in Baden-Württemberg ermitteln. In einem Sorten­seminar im Herbst 2022 standen sie pomologisch im Blickfeld. Nun werden sie im Rahmen der Mitglieder­versammlung anhand zahlreicher Bilder sorten­kundlich porträtiert.

Birnbäume in se länd


Bericht der Jahres­tagung 2022 Baden-Württemberg

Die Jahres­tagung des Pomologen-Vereins, Landes­gruppe Baden-Württemberg hat am 25. Juni 2022 in Hohenlohe mit 33 Teil­nehmern statt­gefunden.

Nach der Begrüßung und einem Gruß­wort hat Stefan Schrempp, Sprecher unserer Landes­gruppe, über das zurück­liegende Jahr berichtet.

Unter dem Titel „Streuo­bst am Wende­punkt – Neue Impulse braucht das Land!“ hat Frau Sonja Müller-Mitschke, für das Ministerium für Ernährung, Länd­lichen Raum und Verbraucher­schutz Baden-Württemberg das aktuelle Streuobst­konzept vorgetragen.

Danach hat Hannes Bürckmann in seinem Referat „Streuo­bst­bau in Hohenlohe – wer bewahrt unser immaterielles Kultur­erbe?“ die enge Beziehung zwischen dem Obst­anbau in Hohenlohe und der kulturellen Bedeutung anschaulich dargestellt.

Beide Vorträge haben sich gut ergänzt und waren Grund­lage für einen regen Meinungs­austausch.

Nachmittags wurden neue Produkte aus traditionellen Obst­sorten in Hohenlohe vorgestellt. In kurzen Interviews konnten Manfred Böhm, Christian Haußler, Jürgen Tiefenbach und Dr. Friedrich Mertz die Hinter­gründe für ihre Produkte mit Leiden­schaft präsentieren.

Gegen Ende der Veranstaltung hat Christoph Schulz das Problem Schwarzer Rinden­brand angesprochen und auf ein Projekt des Land­wirt­schaft­lichen Technologie­zentrums Augustenberg hinge­wiesen. Hermann Schreiweis hat Hinweise zu verschiedenen Aktivitäten gegeben und Termine genannt.

Hier die wichtigsten Inhalte der Jahres­tagung als PDF-Dokumente

Programm mit kurzen Anmerkungen

Bericht der Landes­gruppe

Vortrag „Streuobst am Wende­punkt – Neue Impulse braucht das Land!“

Vortrag „Streu­obst­bau in Hohenlohe – wer bewahrt unser immaterielles Kultur­erbe?“


Rundschreiben der Landesgruppe Baden-Württemberg

Die Landesgruppe Baden-Württemberg informiert ihre Mitglieder mit Rundschreiben über geplante Aktionen, Exkursionen und Termine. Sie werden per Post oder E-Mail an die Mitglieder verschickt.

Hier die Rundschreiben und Berichte seit 2019 in digitaler Form:

Rundschreiben 01/2022

Rundschreiben 02/2021

Bericht von der Mitgliederversammlung 2021

Bericht von der Mitgliederversammlung 2020

Rundschreiben 01/2020

Im Jahr 2020 haben wir unsere neue Umfrage zum Projekt gestartet:

Alte Obstsorten im Verkauf

Rundschreiben 03/2019

Rundschreiben 02/2019

Rundschreiben 01/2019

Wir haben im Sommer 2019 in der LG eine Umfrage zur Birnenvielfalt in Baden-Württemberg gestartet, die wir an die Mitglieder versendet haben:

Umfrage zu Birnensorten


Baumschule Peter Schüle – Sicherung alter Steinobstsorten in Korntal

Peter Schüle war ein intelligenter, aber auch kantiger Natur­bursche, der sich in seinem Leben für den Erhalt alter Obst­sorten einsetzte. Sein Schwer­punkt waren Kirsch­sorten, Sorten, die es zum Teil nur noch in seiner kleinen Baum­schule gab. Durch den plötzlichen Tod von Peter Schüle und den daraufhin folgenden Verkauf des Grund­stückes schien dieser einzigartige Genpool verloren zu gehen. In den darauf folgenden Monaten begann Heiko König, ein guter Bekannter von Peter Schüle, damit, heraus­zufinden, was mit dem Grund­stück passieren solle. Nach intensiver Recherche gelang es ihm, den neuen Eigen­tümer ausfindig zu machen. Es stellte sich heraus, dass der neue Eigen­tümer ebenfalls Schühle heißt und ebenso viel Freude an alten Obst­sorten hatte. Herr Schühle bot Heiko König sofort seine Mithilfe an, um die Kirschen­sorten zu sichern.

Auch über den Pomologen-Verein wurde nach ehren­amt­lichen Helfern gesucht. Heiko König nahm zudem Kontakt mit mehreren Erhaltungs­gärten auf, um Platz für etwa 100 Bäume zu finden. Glücklicher­weise sagte ihm Herr Arnold von der Stadt Esslingen zu. Er würde sich freuen, die Bäume (ca. 70 Stück) zu über­nehmen. Als sich dann nach ca. 3 Wochen, 10 Frei­willige gemeldet hatten, wurde mit Herrn Schühle ein Termin vereinbart, um die Aktion durchzuführen. Es war der 22. Januar, und Petrus hatte Erbarmen mit dem Vorhaben.

Bei erträglichem, weitest­gehend trockenem Wetter wurden mit Unter­stützung eines Mini­baggers von Galabau Schmidt aus Korntal die Bäume ausgegraben. Nach Wurzel- und Pflanz­schnitt, wobei vom Schnittgut noch Edel­reiser geschnitten wurden, brachte man die Bäume auf einen Anhänger. Die Edel­reiser dienen der doppelten Absicherung, falls ein Baum nicht anwachsen sollte. Leider weiß niemand, welche Sorten tatsächlich vorhanden sind, es ist jedoch sicher, dass es sich um äußerst seltene Sorten handelt. Deshalb werden die Bäume in Esslingen nochmals aufgeschult, bis sie bestimmt werden können. Die restlichen kleineren Bäume wurden von Christian Wieland mitgenommen und ebenfalls bei ihm aufgeschult, sodass sie noch wachsen können. Die geschnittenen Edel­reiser werden auf Unter­lagen veredelt. Ein paar Kirsch­bäume, die wegen Ihrer Größe nicht mehr ausge­graben werden konnten, bleiben dauerhaft auf dem Grund­stück stehen und dienen als Reiser­quelle. Auch diese Bäume müssen noch bestimmt werden.

Alles in allem war es eine sehr angenehme Planung und Durch­führung des Projekts. Bei sehr guter Verköstigung durch Renate Wieland mit Schweine­braten und anschließendem Kaffee und Kuchen ging die Arbeit leicht von der Hand. Allen Helfern hat es bei freund­schaft­licher lustiger Atmosphäre sichtlich Spaß gemacht. Es war ein voller Erfolg mit einem super Team.


Sommerexkursion 2021

Am 18.07.2021 konnte die dies­jährige Sommer­exkursion statt finden. Wir haben uns zahlreich mit Mitgliedern und Interessierten in Tübingen getroffen. Die Vorstellung der Sortenapp durch den Kreis­fach­berater Herrn Thilo Tschersich sowie eine Saft- und Most­verkostung mit Herr Gerhard Helle haben den Nach­mittag gestaltet.


Oeschberg-Palmer-Schnittkurs am 8. Februar 2020 in Roigheim

Zunächst trafen sich die 26 Teilnehmer zum Frühstück in einer italienischen Pizzeria in Roigheim. Nach dem ausführlichen Theorie­teil ging es bei herrlichem Wetter hinaus auf ein Baum­grundstück im Gewann „Vordere Höhe“. Einleitend zeigte der Kursleiter Helmut Ritter aus Strümpfelbach an einem mitge­brachten Hoch­stamm­baum den notwendigen Pflanz­schnitt. In seiner ruhigen und sach­lichen Art zeigte Helmut Ritter – unter­brochen von einer Mittags­pause in der Pizzeria – bis gegen 16 Uhr an verschiedenen Bäumen den Schnitt nach der Schweizer Oeschberg-Methode. Leicht verständlich gelang es ihm, die Teilnehmer zu beein­drucken. Mit einer neuartigen Einhand-Akku­motor­säge zeigte er an einigen älteren, vergreisten Obst­bäumen noch den Verjüngungs­schnitt. Der Dank der begeisterten Teil­nehmer galt auch dem PV-Ehren­mitglied Hermann Schreiweis, der die Veranstaltung glänzend organisierte.

Klaus Rupp


Oeschberg-Palmer-Schnittkurs in Roigheim im Januar 2019

Erfreulicherweise traf der angekündigte Eisregen nicht ein, so konnte Landessprecher Hermann Schreiweis 22 Obstbau­interessierte begrüßen. Helmut Ritter aus Strümpfelbach, ehemaliger Schüler des Obstschnitt-Experten Helmut Palmer (1930-2004) führte zunächst in der gemütlich warmen Gaststube der Pizzeria „Stern“ in Roigheim zwei Stunden in die theoretischen Grundlagen des Oeschberg-Palmer-Schnitts ein. Hierbei verteilte er auch schriftliche Schnitt­anweisungen und zeigte Informations­tafeln.

Anschließend folgte der Praxisteil auf der Feldflur im Bereich „Vordere Höhe (Südbaum)“ an verschiedenen Obstbäumen. Mit Begeisterung waren alle Teilnehmer bis gegen 16 Uhr dabei und freuten sich auch über die Mittagspause in der wärmenden Gaststube „Stern“.

Klaus Rupp


Öschberg-Palmer-Schnittkurs in Roigheim am 17. Februar 2018


Die Bockschelle ist die Rote Dattelzwetschge

Liebevoll nennen die Oberderdinger den 82-jährigen Wagner Carl Renz „den letzten seines Standes“. Wie zuletzt beim Oberderdinger Jubiläumsumzug bringt er seine herausragenden Berufskenntnisse immer wieder für die Allgemeinheit ein. Seit seiner Stellmacher-Lehrzeit geht Carl Renz wegen der verschiedenen Holzarten mit besonders offenen Augen durch die Feld- und Waldflur. Bei einem seiner Spaziergänge mit seiner Frau Elisabeth entdeckte er an einem wild verwucherten Feldrain auf Oberderdinger Gemarkung die von ihm seit Jahrzehnten vermisste Zwetschgensorte „Bockschelle“.

Bei der Verkostung einiger Zwetschgen erinnerte sich Carl Renz wehmütig an seine Kinder- und Jugendzeit, als seine Mutter Sofie köstliche Zwetschgenkuchen der Sorte „Bockschelle“ gebacken hat. Manchmal entnahm er sogar den frischen Kuchen direkt aus dem Ofen, was öfters auch mit etwas Bauchweh verbunden war. Natürlich wusste Carl Renz, dass es sich bei dem Namen „Bockschelle“ um eine lokale Namensgebung der Sorte für Oberderdingen und Umgebung handeln musste, und bat deshalb kürzlich den Pomologen-Verein um weitere Auskünfte. Die Lösung brachten die Biologin und Pomologin Dr. Annette Braun-Lüllemann sowie der Biologe und Steinobstforscher Dr. Walter Hartmann. Nach Begutachtung der Zwetschgenfrüchte und –steine wurde die Lokalsorte „Bockschelle“ als Rote Dattelzwetschge identifiziert.

Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte der Würzburger Hofgärtner Johann Prokop Meyer in seinem dreibändigen Standardwerk „Pomona Franconica“ die alte Sorte beschrieben. Leider kommt die festfleischige Sorte mit ihrer eigenartigen Form nur noch selten in Baden-Württemberg vor.

Carl Renz erinnert sich, dass vor Jahrzehnten noch mehrere „Bockschellen“-Bäume auf Oberderdinger Gemarkung standen und sich durch die wurzelechten Bäume durch Bodenausläufer ganze Zwetschgen-Heckenraine gebildet hatten. Die Anfang bis Mitte August reifenden Früchte mit ihrem goldgelben Fruchtfleisch sind saftig und süß und haben einen aromatischen Geschmack. Die purpurrote Frucht ist leicht bläulich bereift und bei guter Reife löst sich der Stein problemlos vom Fruchtfleisch. Nachdem seine Ehefrau Elisabeth einen delikaten „Bockschellen“-Zwetschgenkuchen wie zu Mutters Zeiten gebacken hatte, entstand bei Carl Renz wieder das tiefe Gefühl von Heimat. Umso mehr als Klaus Rupp vom OGV Rohrbach a.G. durch ungeschlechtliche Vermehrung mittels ruhender Knospen den Bestand der „Oberderdinger“ Sorte sicherte.

Klaus Rupp


Apfelsaft aus rotfleischigen Äpfeln in Kraichtal-Unteröwisheim präsentiert

Ende August 2015 besichtigten 30 Teilnehmer um die stellvertretende Landessprecherin des Pomologen-Vereins, Zori Dierolf (Löchgau) und dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbau­vereins Rietenau, Alfred Binder, die im vollen Behang stehende Blutapfelanlage in Kraichtal-Unteröwisheim. Nun stand in Unteröwisheim am 18.09.2015 im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Besenwirtschaft „Kannenbesen“ die Präsentation des frisch abgefüllten und ungefilterten roten Apfelsaftes an. Hierzu waren der Kraichtaler Bürgermeister Ulrich Hintermayer, Karlheinz Glaser (1. Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins) und Klaus Rupp vom OGV Rohrbach a.G. in die Besenwirtschaft der Brüder Kurt und Klaus Gärtner gekommen. Nachdem die Familien Gärtner seit ein paar Jahren Most aus den rotfleischigen Äpfeln sowie das Fruchtspeiseeis „Melarossa“ anbieten, gehört nun erstmals roter Apfelsaft zur Angebotspalette. Alle überzeugten sich von der guten Qualität des erfrischenden Saftes aus den rotfleischigen Äpfeln.

Klaus Rupp vom Obst- und Gartenbauverein Rohrbach am Gießhübel, aktives Mitglied der Landesgruppe Baden-Württemberg des Pomologen-Vereins, berichtete über die Entstehungsgeschichte der rotfleischigen Apfelsorte „Roter Mond“. Dem berühmten russischen Botaniker und Obstbaupionier Iwan W. Mitschurin (1855-1935) gelang es, über 300 neue frostresistente Obstsorten für das kontinentale Klima Russlands zu züchten. Sein größter Erfolg war 1915 die Apfelsorte „Roter Mond“. Neben der Schale, dem Fruchtfleisch und den Kernen sind auch das Holz, die Blüten und Blätter von intensivem Rot durchzogen. Der in Rohrbach a.G. gebürtige Direktor der Badischen Lebensmittel-Untersuchungsanstalt und Hochschullehrer in Karlsruhe, Professor Gustav Rupp (1853-1944) stand bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Forscherkontakt mit Mitschurin. Bedingt durch den 1. Weltkrieg kam es zu einem Stillstand der Beziehungen. Professor Rupp, der von 1900 bis 1927 auch dem Reichsgesundheitsrat in Berlin angehörte, knüpfte um 1920 wieder erste Kontakte zu Mitschurin. Gustav Rupp, Professor für Lebensmittelchemie, hatte bereits 1893 das Lehrbuch „Die Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel sowie der Gebrauchsgegenstände“ veröffentlicht. Das Werk gehörte in jener Zeit zu den ersten derartigen Abhandlungen und sollte Chemikern, Medizinalbeamten, Pharmazeuten, Verwaltungs- und Justizbehörden bei der Beurteilung von Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen als Richtschnur dienen. Angesichts der steigenden Not der Bevölkerung nach dem 1. Weltkrieg schlug Professor Gustav Rupp den flächenmäßigen Anbau der rotfleischigen Apfelsorte zur Mostwein-Herstellung in Baden vor. Er war der Meinung, dass die Urkraft der roten Pflanzenfarbstoffe das Wohlbefinden und die Vitalität der badischen Bevölkerung verbessern könnte. Aber es war aus politischen Gründen nicht möglich, die Züchtung des glühenden Lenin- und Stalin-Verehrers Mitschurin in Baden durchzusetzen. Über die Berliner Baumschule Späth bezog Gustav Rupp Veredelungsreiser der Sorte „Roter Mond“. An einem Geheimstandort auf Gemarkung seiner Heimatgemeinde Rohrbach a.G. wurden die Edelreiser auf eine Bittenfelder-Sämlingsunterlage aufveredelt. Leider wurde der Baum im Rahmen der Flurbereinigung im Jahr 1967 gerodet. Aber durch die rechtzeitige Entnahme von Edelreisern durch Oskar und Klaus Rupp wurde die rotfleischige Apfelsorte erhalten. Längst hat die Wissenschaft das hohe Gesundheitspotential der rotfleischigen Äpfel festgestellt, was in den letzten Jahren zu Neuzüchtungen rotfleischiger Apfelsorten führte.

Klaus Rupp


Streuobstbau: Oeschberg-Palmerschnitt in Sennfeld

Zu einem speziellen Schnittkurs für großkronige Obstbäume hatte die Landesgruppe Baden-Württemberg des Pomologen-Vereins auf ein Feldgrundstück nahe des Aussichtspunkts „Lichte Eiche“ auf Gemarkung Sennfeld geladen. Unbeeindruckt von nasskalter Witterung und Dauer­niesel­regen folgten die 20 zum Teil weit angereisten Teilnehmer um den Landes­sprecher Hermann Schreiweis aus Roigheim den Ausführungen des Kursleiters Helmut Ritter aus Strümpfelbach (Remstal).

Ritter, ehemaliger Schüler des Pomologen und „Remstalrebellen“ Helmut Palmer, führte zu Beginn sehr anschaulich in die theoretischen Grundlagen des Oeschberg-Palmerschnitts ein. Die Schnittmethode wurde ab 1920 von Dr. Hans Spreng in der Schweiz entwickelt und von dem Obstbauexperten Helmut Palmer nach dem Zweiten Weltkrieg in Württemberg weiterentwickelt.

Beim Oeschberg-Palmerschnitt gibt es keine über mehrere Etagen angeordneten Gerüstäste, die das Kroneninnere überbauen und die unteren Kronenbereiche beschatten. Denn durch den Lichtmangel verkahlen viele Äste und es entstehen Schattenfrüchte.

In einer über dreistündigen Schnittdemonstration stellte Ritter zwei etwa 20-jährige Apfelbäume nach der Oeschberg-Palmermethode um. Es wurden jeweils Baumkronen erzielt, die aus drei bis vier steilen Leitästen sowie einer spindelförmigen Stamm­verlängerung bestehen, an denen sich sogenannte selbsttragende begleitende Fruchtäste befinden. Diese Äste sind mit Fruchtholz garniert. Helmut Ritter meinte, das Hauptaugenmerk sei auf die Stabilisierung der neu geschaffenen Leitast­fortsätze und die begleitenden Fruchtäste zu richten, was nur durch Rück- und Anschnitt der jeweiligen Spitzen erreicht werden kann. Er erläuterte, dass die künftige Fruchtlast der außen angehängten begleitenden Fruchtäste sowie der untergeordneten Fruchtäste die Leitäste automatisch etwas nach außen zieht. Auch hierdurch sei das Eindringen des Sonnenlichts bis in die untersten Baum­bereiche gewährleistet. Er wies auch auf die geringere Unfallgefahr hin, denn da die Leit- und begleitenden Fruchtäste keine Seitenäste haben, können die Leitern seitlich an den Leitästen angelegt werden. Im Vereinsheim des Fußball­vereins Sennfeld vertiefte Ritter nochmals die erworbenen Kenntnisse und zeigte an mitgebrachten jungen Hochstammbäumen den Pflanzschnitt.

Klaus Rupp


Blütenrundgang in Gärtners Blutapfel-Obstanlage

Mit dem legendären Verführungsmittel Apfel fing dereinst bekanntlich alles an. Aber nicht irgendeine Apfelsorte ist in einer der Familien Klaus und Kurt Gärtner in Unteröwisheim im Spätjahr zu erwarten, sondern Äpfel aus „Fleisch und Blut“ ...

Dazu sind folgende Zeitungsartikel erschienen:

Artikel lesen im Eppinger Stadtanzeiger ...

Artikel lesen im Mittteilungsblatt der Stadt Kraichtal ..


In St. Leon-Rot im Süden des Rhein-Neckar-Kreises hat sich der Golf Club schon vor einiger Zeit entschlossen, seine weitläufigen Flächen auch für eine nachhaltige Streuobstpflanzung zu nutzen. Erwin Holzer, Oberdieck-Preisträger 2002, hat dafür ein Konzept initiert, bei dem 31 Gemeinden und Städte der Region jeweils eine Obstsorte übernehmen, die in mehreren Exemplaren aufgepflanzt wird.

Eine derart vollständige Sammlung lokaler und regionaler Obstsorten ist selten in Deutschland. Etwa 2/3 der Bäume sitzen bereits an ihrem angedachten Platz und werden bewässert und gepflegt, im kommenden Jahr sollen alle Arbeiten inkl. Beschilderungen und eines Faltblatts abgeschlossen sein und mit einem großen Fest gefeiert werden.

Sortenübersicht