Pomologen-Verein e.V.

Buchankündigung: Regelwerk setzt Standards in der Obstbaumpflege

Voraus­sichtlich im September dieses Jahres veröffentlicht der Pomologen-Verein e.V. ein Regel­werk, das groß­kronigen Obst­bäumen eine rosige Zukunft schenken kann. Denn in den letzten Jahr­zehnten sind durch unter­lassene oder fachlich unzu­reichende Pflege viele Streuobst­wiesen von der Bild­fläche verschwunden, oder die Bäume haben sich nie zu einem prächtigen Hoch­stamm entwickeln können. Damit ist jetzt Schluss!

Denn mit den „Standards der Obst­baum­pflege“ werden weit­reichende Empfehlungen für die Pflanzung und Pflege von groß­kronigen Obst­bäumen gegeben und die gute fach­liche Praxis beschrieben. Hilfe­stellung bei der Ausschreibung von Arbeiten geben knapp 40 Standard­leistungs­positionen, aus denen es ein Leichtes ist, ein bedarfs­angepasstes Leistungs­verzeichnis zu erstellen. Bei der Abnahme von Pflege­leistungen geben verschiedene Check­listen Sicher­heit, ob die ausge­schriebene Leistung auch fach­gerecht erbracht wurde. Abgerundet wird das Regel­werk durch ein umfassendes Glossar, das fast alle Begriffe der Obstbaum­pflege definiert und der Fach­welt eine klare Terminologie liefert. Mit dem Werk gibt der Pomologen-Verein allen, die Pflanzungen oder Schnitt­arbeiten planen beziehungs­weise ausführen, eine praxis­nahe und gut hand­habbare Hilfe­stellung an die Hand.

Während der letzten zwei Jahre wurde das Regel­werk durch ein Projekt­team bestehend aus professionellen Praktikern erarbeitet. Unter­stützung bekam das Team dabei durch einen bundes­weiten Expert:innen­beirat von über 20 Personen, welche die Über­arbeitungen bis zu der vorliegenden Fassung aktiv unter­stützt haben. Durch diesen partizipativen Prozess und die Test­phase mit drei Behörden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene erfährt das Regel­werk auch eine bundes­weite Anerkennung und Verbreitung.

Der arbeits­reiche Prozess und die bis 2024 vorgesehene Distributions­phase wird durch die Deutsche Bundes­stiftung Umwelt, das Ministerium für Ernährung, länd­lichen Raum und Verbraucher­schutz Baden-Württemberg, den Pomologen-Verein e.V. sowie durch verschiedene private Spenden teil­weise finanziert.

Der Kauf des Regel­werks ist als gedrucktes Buch, als PDF zum Download oder als Kombipaket aus beidem voraus­sichtlich ab Mitte September exklusiv im Onlineshop des Pomologen-Vereins möglich unter https://shop.pomologen-verein.de.

Herausgeber: Pomologen-Verein e.V., www.pomologen-verein.de, regelwerk(at)pomologen-verein.de

Verantwortliches Projektteam:

Hans-Thomas Bosch
Sabine Fortak
Hubert Grundler
Michael Krieger
Ingmar Kruckelmann
Alexander Seyboth


Kulturpflanzenvielfalt muss Gemeingut bleiben!

Zum „Internationalen Tag der biologischen Vielfalt“ am 22. Mai veröffent­licht der „Dach­verband Kultur­pflanzen- und Nutz­tier­vielfalt“ seine Beschreibung dessen, was Kultur­pflanzen­vielfalt eigentlich ausmacht.

Vollständige Presse­mitteilung

Beschreibung der Kultur­pflanzen­vielfalt


Der Pomologen-Verein ist Mitunterzeichner des Positionspapiers „Gentechnik auch in Zukunft strikt regulieren!“

Ein breites Bündnis macht sich in einem Schreiben dafür stark, Deutschland und Europa auch in Zukunft gentechnik­frei zu halten.

Seit Jahren lobbyieren Industrie und Gentechnik-Befür­worter*innen dafür, neue Gentechnik­verfahren wie CRISPR/Cas von der Gentechnik-Gesetz­gebung auszu­nehmen. Sie wollen damit die derzeitige Definition von Gentechnik aufweichen. Das gefährdet die Wahl­freiheit und die Sicher­heit von Mensch und Umwelt. Das Interesse an dem Thema ist sehr groß, denn laut der aktuellen Natur­bewusstseins­studie des Bundes­amtes für Natur­schutz lehnen über 80 % der Verbraucher*innen in Deutschland Gentechnik auf ihrem Teller und auf dem Acker ab.

Der Pomologen-Verein ist Mitunter­zeichner des Positions­papiers, in dem insgesamt 94 ­­Organisationen aus den Bereichen Umwelt-, Tier- und Naturschutz, Entwicklungs­politik, Kirchen, Verbraucher­schutz, Land­wirt­schaft, Züchtung, Lebens­mittel­wirt­schaft und Imkerei sowie Jugend­organisationen die Bundes­regierung auffordern, in Deutschland und auf europäischer Ebene alle derzeitigen wie künftigen Gentechnik­methoden und die daraus entstehenden gentechnisch veränderten Organismen (GVO) weiterhin unter dem bestehenden EU-Gentechnik­recht zu regulieren und zu kennzeichnen.

Die Organisationen fordern deshalb, dass auch für neue Gentechnik das Vorsorge­prinzip weiterhin gilt und die Wahl- und Gentechnik­freiheit durch Kennzeichnung und Transparenz, Zulassung und Rück­verfolgbar­keit gesichert bleibt.

Hier die Original­meldung des Deutschen Natur­schutz­rings:
» Pressemeldung

Das gemeinsame Positions­papier „Gentechnik auch in Zukunft strikt regulieren!" finden Sie hier zum Download:
Positionspapier


Handlungskonzept Streuobst Thüringen

Fachliche Standards zur Pflanzung und Pflege für die Eingriffs­regelung und Förderung

Aktuell wurde vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Natur­schutz in Form einer 100-seitigen Broschüre ein Handlungs­leitfaden heraus­gegeben, der erstmals Standards für den Umgang mit Streuobstwiesen vorgibt.

Die Initiative hierzu ging ursprüng­lich von Michael Grolm, dem Betreiber der Obst­baum­schnitt­schule in Erfurt aus, der die Erstellung des Handlungs­konzeptes bei einem Gespräch im Thüringer Ministerium anregte. Durch dessen ehren­amtliches Engagement und Fach­wissen konnte nun das umfang­reiche fachlich fundierte Handlungs­konzept für die Planung, Pflege und den Erhalt von Streuobst­wiesen, an dem auch die Arbeits­gemeinschaft bäuerliche Land­wirtschaft (AbL) und die Grüne Liga Thüringen mitwirkten, erscheinen. Entstanden ist ein wert­volles Werk mit der Beschreibung fachlicher Standards zur Pflanzung und Pflege von Streuobst­beständen, das zudem ein fundiertes Wissen zum Schutz von Streuobst­wiesen vermittelt und auch zuständigen Behörden als praktikables Instrument dienen kann.

Die Broschüre behandelt folgende Themen:

  • Begriffs­bestimmung und gesetzlicher Schutz von Streuobst­wiesen
  • Anlage von Streuobst­wiesen
  • Bestands­pflege der Obst­gehölze
  • Grünland­nutzung des Unter­wuchses
  • Sanierung und Revitalisierung von Streuobst­beständen
  • Streuobst­wiesen zur Kompensation in der Eingriffs­regelung
  • Förder­angebote für Streuobst­wiesen in Thüringen

Broschüre als PDF herunterladen

 

» Publikations­verzeichnis Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz


Wer kennt sie noch, die alten Sorten ?

Fast unmerklich verschwinden seit Jahr­zehnten die Obstbäume aus Gärten und Wiesen unserer Landschaft. Mit ihnen verschwinden viele der alten Sorten, die von unseren Vorfahren genutzt, sorgsam gehütet und vermehrt wurden. Wer kennt noch den Prinzenapfel, die Kirkes Pflaume, die Muskateller Birne oder die Kirsche Königin Hortense?

Mit ihnen sind auch wertvolle Eigenschaften wie z.B. Krankheits­resistenzen unwieder­bringlich verloren. Die Spezialisierung des Handels auf einige wenige Standardsorten beschleunigt den Verlust der genetischen Vielfalt. Dies geht einher mit dem Verschwinden des selbstangebauten Obstes von unserem Speisezettel als eine Folge vereinheitlichter Supermarkt-Früchte.

Obstsorten sind ein lebendiges Kulturerbe, das wir erhalten wollen. Über 20 Jahre Pomologen-Verein e.V. haben sich gelohnt: Unsere Mitglieder konnten viele Sorten erhalten, neue Pflanzungen anlegen und das Wissen weitergeben.

Machen Sie mit:
Werden Sie Mitglied im Pomologen-Verein e.V.


Apfelsortenverzeichnis mit 1971 Sorten

Auf der Suche nach alten Apfelsorten hat Willi Hennebrüder in mühevoller Fleißarbeit Seite für Seite von National Fruit Collections, Brogdale Farm, herunter geladen und in eine übersichtliche Datei übertragen. Die Datei wurde ergänzt durch eine Rubrik „Deutsch“. Dort wurden Sorten aufgenommen, die auch in der deutschen Literatur beschrieben worden sind.

Apfelsortenverzeichnis Brogdale als PDF (774 KB)

Durch Anklicken der Sortennamen gelangt man auf die Originalseite mit der Sortenbeschreibung.

Vielleicht finden Sie ja dort die eine oder andere verschollene Sorte – z.B. wird eine Lucasrenette aufgeführt, die ansonsten nicht in der deutschen Literatur auftaucht.

Die Brogdale Farm gibt Reiser ab, die aber nicht gerade preiswert sind.


Obstbau-Geschichte

Herbert Ritthaler hat einen geschichtlichen Abriss zusammen­gestellt, den er leicht abgeändert der Broschüre Pfälzer Obstkultur (erhältlich in unserem Online-Shop) entnommen hat.

Die Obstbau-Geschichte im Überblick als PDF (218 KB)