Landesgruppe Niedersachsen/Bremen

Treffen der AGO-Regio in Wardenburg

Nachdem bei der Reiser­tausch­börse im Januar der Wunsch aufge­kommen war, sich auch in Niedersachsen und Bremen lokal über Themen bei der Obst­baum­pflege auszu­tauschen, fand die Exkursion im Sommer bereits ins Kirschendorf Aerzen statt. Noch einmal herzlichen Dank an Kim Forche & Jelmer Pohlmann von der Streuobst­stube für die tolle Organisation und die Schnitt­vorführung.

Für den Winter hatte sich Josh Immendorf zur Organisation bereit erklärt, und so trafen wir uns am 4. November in Wardenburg auf einem Hof mit Obst­bäumen von jung bis alt und von gut gewachsen bis von den Wühl­mäusen geplagt. Nach einer netten Vorstellungs­runde bei Keksen und warmen Getränken ging es dann an die Bäume. In kleinen Gruppen wurde über sinnvolle Schnitt­maß­nahmen diskutiert und anschließend wurden diese umgesetzt. Auffällig war, dass das Spektrum ziemlich groß war. Obwohl wir alle der Meinung waren, dass Kronen nach Oeschberg geschnitten werden sollten, wurde doch sehr unter­schiedlich interpretiert, wie strikt hier die Struktur umgesetzt werden und wie stark die Schnitt­eingriffe sein sollten.

Einig waren wir uns hingegen alle, dass große Wunden und Versorgungs­schatten vermieden werden sollen. Ob die Maß­nahme dazu heißt, auf Zapfen zu schneiden, einen belebten Stummel stehen­zu­lassen, oder einen Zugast zu erhalten – alles hat den Zweck, große Wunden an Gerüst­ästen oder Versorgungs­schatten zu vermeiden, indem ein eigentlich für den Gerüst­aufbau nicht gewünschter Ast erhalten bleibt. Je nach Ast­stärke und Obst­art sind dafür wenige sicher austreibende Knospen oder ein verbleibender Zugast erforderlich.

Gestärkt durch ein warmes Mittag­essen wurden die Schnitt­maß­nahmen an den einzelnen Bäumen den anderen Gruppen vorgestellt und diskutiert. Wir hoffen, dass dieses Treffen wieder­holt werden kann, und die Folgen der unterschied­lichen Schnitt­eingriffe für uns sichtbar werden.

Das Treffen klang bei Kaffee, Kuchen und netten Gesprächen am Nachmittag aus.

Herzlichen Dank an unsere Gast­geberin und alle an der Organisation beteiligten.

Danièle Duske


Sommer­treffen der LAG Streu­obst im Kirschen­­dorf Gellersen und der Streuobst­­stube von Kim Forche und Jelmer Polman

Bei sommer­lich warmem Wetter fand am 9. Juli 2023 die gemeinsame Exkursion der Mitglieder des Pomologen-Vereins Landes­gruppe Niedersachsen Bremen, des Streuobst­wiesen-Bündnis Nieder­sachsen und der LAG Streuobst zur Streuobst­stube von Kim Forche und Jelmer Polman im Landkreis Hameln-Pyrmont statt. Nach einer Begrüßung durch Sabine Washof und Kim Forche ging es zur Streuobst­wiese der Streuobst­stube. Diese dient als Versuchs­fläche, um verschiedene Varianten des Obst­baum­schnitts und des Verbiss­schutzes auszu­probieren. Auf dem Weg dorthin konnten die Teilnehmenden sehen und kosten, warum Gellersen als Kirschen­dorf bezeichnet wird. Sie erfuhren, dass die Kirschen früher in Kiepen von Gellersen nach Bad Pyrmont zum Markt getragen wurden.

Die Gruppe ist einen kleinen Teil dieses alten Kirsch­weges gegangen, um zur neu angelegten Baum­schule der Streuobst­stube zu gelangen. Hier werden junge Obst­bäume für den Verkauf heran­gezogen, neben gängigen Sorten stehen auch seltene Sorten auf der Fläche. Als Unter­lagen werden teils Sämlinge, für langlebige Hoch­stämme, teils mittel­stark wachsende Unter­lagen für weniger große Bäume in Haus­gärten und schwach­wachsende Unter­lagen für frühe Erträge und einfachen Obstbaum­schnitt verwendet.

Nach einer kleinen Stärkung im Schatten der Obst­bäume ging die Exkursion weiter und die Teil­nehmenden erhielten Informationen über die Besonder­heiten beim Schnitt von Steinobst – insbesondere von Kirschen. Wichtig ist demnach, immer darauf zu achten, dass es nicht zu einem Versorgungs­schatten kommt. Dafür ist oft der Schnitt auf Zugast notwendig. Dies gilt nicht nur für alte Bäume und dickere Äste, sondern auch schon bei Jung­bäumen.

Abschließend besuchten die Interessierten einen Privat­garten in der Umgebung, in dem noch etliche alte Kirsch­bäume stehen, allerdings in schlechtem Pflege­zustand und überaltert. Dies regte eine Diskussion über notwendige Förderung von Pflege­maßnahme auch für Privat­personen und kleinere Bestände an. Denn eine professionelle Pflege kostet Zeit und Geld und verdient es gefördert zu werden, um die Streuobst­bestände zu erhalten und vor früh­zeitiger Vergreisung zu bewahren. Besonders notwendig ist diese Förderung auch, weil gerade auf kleineren, privaten Flächen noch alte und lokale Sorten vermutet werden. Wohin­gegen bei größeren Pflanzungen durch die öffent­liche Hand oft wenige, bekannte Sorten gepflanzt wurden und werden.

Aufgrund der Temperaturen wurde die Exkursion verkürzt und alle waren sich einig, dass Kaffee und Kuchen auf dem Hof der Streuobst­stube der Besichtigung einer weiteren Pflanzung auf dem Südhang vorzu­ziehen seien. Entsprechend klang die Veranstaltung bei selbst­gebackenem Kuchen – natürlich mit Kirschen, aber auch Lager­äpfeln wie Ontario – warmen und kalten Getränken und netten Gesprächen aus.

Danièle Duske


Apfeltage und Sorten­bestimmungen im Herbst 2022 in Südnieder­sachsen

Nach zwei­jähriger corona­bedingter Pause konnten in diesem Jahr endlich wieder öffent­liche Apfel­tage statt­finden. Den Anfang machte in Südnieder­sachsen das Wald­pädagogik­zentrum Göttingen, wo am Samstag, 1. Oktober, zum 25-jährigen Bestehen des Regionalen Umwelt­bildungs­zentrums (RUZ) Reinhausen das traditionelle Apfel- und Streuobst­fest gefeiert wurde. Pomologisch abgerundet wurde das Fest­programm durch eine Kernobst-Sorten­ausstellung des Landschafts­pflege­verbands (LPV) Göttingen und die Möglich­keit, mitge­brachte Äpfel und Birnen durch Sabine Fortak (Pomologen-Verein) bestimmen zu lassen.

Silber­jubiläum feierte auch der Duder­städter Apfel- und Birnen­markt, der am ersten Oktober­wochen­ende zum 25. Mal statt­fand. Wie immer bildete der Stand des Landschafts­pflege­verbands mit seiner großen Sorten­ausstellung das thematische Zentrum des Markt­geschehens. Am Bestimmungs­tisch war der Pomologe Hans-Joachim Bannier wie gewohnt umlagert von obst­begeisterten Eichs­feldern und Gästen, die die Namen ihrer Favoriten in Erfahrung bringen wollten. Ganz nebenbei gab es natürlich viele gute Tipps und Rat­schläge für einen gelingenden Selbst­versorger-Obstbau.

Der Sorten­kunde und -bestimmung gewidmet war auch ein ganzer Kurstag im Rahmen der Ausbildung von Obstbaum­wartInnen des LPV Göttingen. In Ossenfeld auf der Dransfelder Hoch­fläche erläuterte die Pomologin Sabine Fortak den zwei Dutzend angehenden Baum­pflegerInnen die Grund­lagen der Obst­sorten­beschreibung und -bestimmung anhand einer großen Auswahl mitgebrachter Früchte. Die Teilnehmenden mussten u. a. Äpfel sortieren und Sorten­namen zuordnen, Frucht­beschreibungen kritisch vergleichen und selbst mitgebrachte Früchte pomologisch charakterisieren; bei der endgültigen Bestimmung gab es dann nötigen­falls Hilfe durch die erfahrene Sorten­kundlerin und erste Vorsitzende des Pomologen-Vereins.

Einmal mehr haben die verschiedenen Veranstaltungen die faszinierende Vielfalt der heimischen Obst­sorten anschau­lich gemacht und den Stellen­wert historischer und bewährter Apfel- und Birnen­sorten für einen natur- und umwelt­freundlichen Obst­anbau heraus­gestellt. Bleibt zu hoffen, dass sie in Zukunft wieder regel­mäßig stattfinden können.

Hubertus Rölleke


Gemeinsames Sommer­treffen der LG Niedersachsen und der LAG Streuobst des NABU im Lehr- und Schau­garten der BUND KG Nienburg / Weser

Am 17. Juli 2022 fand die gemein­same Exkursion der Mitglieder der LAG Streuobst, des Pomologen-Vereins, Landes­gruppe Nieder­sachsen Bremen und des Streuobst­wiesen-Bündnis Nieder­sachsen zum natur­nahen Schau- und Lehr­garten der BUND KG Nienburg / Weser und den beiden nahe gelegenen Streuobst­wiesen bei sommer­lichen Temperaturen statt. Nach einer Begrüßung durch Danièle Duske und Sabine Washof wurden die 30 Interessierten von Elke Jentsch, die diesen tollen Lehr- und Schau­garten vor 30 Jahren mitge­gründet hat, über das Gelände geführt. Sie konnte den Teil­nehmenden einiges zur Entstehungs­geschichte berichten und viele Fragen beantworten.

Da für die Mitglieder des Pomologen-Vereins das Treffen auch für die Wahlen für die Ämter des Landes­sprechers und Kassen­wartes genutzt wurde, bot sich die Mittags­pause dazu an. Wieder gewählt wurden Michael Ruhnau (in Abwesenheit) zum Landes­sprecher und Danièle Duske zur Kassen­wartin. Neu hinzu­gewählt wurde Kim Forche zur 2. Landes­sprecherin.

Danach ging es zu Fuß zu den in der Einladung ange­kündigten Streuobst­wiesen. Zuerst wurde die Streuobst­wiese „Am Preußischen Graben“, angelegt durch die Stadt Nienburg, die sich direkt an die Relikte einer Obst­plantage aus den 1960er Jahren anschließt, besichtigt. Wieder einmal ist die fehlende Pflege bei den Bäumen und der Wiese zu bemängeln. Danièle Duske berichtete, dass bei der Stadt Nienburg wenig Mittel vorhanden sind, um diesen Mangel zu beheben. Auch gibt es in diesem Bezirk wenig Streuobst­akteure, die fachlich und zeitlich unter­stützen könnten.

Direkt danach ging es weiter zu der seit 1991 nach und nach bepflanzten Streuobst­wiese „Bäckers­kämpen“, die nur durch den Steinhuder Meerbach vom natur­nahen Schau- und Lehr­garten getrennt wird. Die Streuobst­wiese zeichnet sich durch eine sehr gemischte Alters­struktur aus. Die ersten Pflanzungen mit ca. 30 Bäumen wurden bereits Anfang der 1990er Jahre durch den BUND vorgenommen, 2004 wurde ein weiterer Teil im Rahmen einer Ausgleichs­maßnahme durch die Stadt mit ca. 70 Bäumen bepflanzt und 2013 folgte ein Gemein­schafts­projekt von LionsClub und CJD Nienburg, gefördert durch die Nieder­sächsische Bingo Umwelt­stiftung, in dessen Rahmen weitere 35 Obst­bäume gepflanzt wurden. Auch hier mussten die Teil­nehmenden fest­stellen, dass die Pflege der Obst­bäume unzureichend ist und ein dringender Bedarf an Schnitt­maß­nahmen besteht. Die Fläche wurde auch nur zum Teil gemäht. Dieser Zustand führte zu vielen Diskussionen zum Thema Obstbaum­pflege- und Standards und die Aufgabe der öffent­lichen Hand in der Bewirt­schaftung bzw. Pflege von Streuobst­wiesen. Sabine Fortak wies nochmal auf die Notwendig­keit einer fachlich guten Obstbaum­wart­ausbildung hin.

Zurück im traum­haften Lehr- und Schau­garten, der mit vielen unter­schied­lichen Sitz­gelegen­heiten im Schatten ausgestattet ist, konnte der noch verbleibende Kreis der Exkursions­runde bei Apfel­saft, Wasser, Kaffee, Tee, Schnittchen und Kuchen die Zeit gesellig bis in den späten Nach­mittag hinein verbringen. Die tolle Organisation vor Ort und die Verpflegung wurden von allen Exkursions­teilnehmenden lobend hervor­gehoben und gewürdigt.

Danièle Duske


Streuobstwiesenführung im Obstsortengarten Weende der Uni Göttingen

Fast 20 Interessierte trafen sich am Nachmittag des 26. September 2021 in einem wenig bekannten Teil des Experimentellen Botanischen Gartens (EBG) der Universität Göttingen: Die Sammlung Historischer Obst­sorten wurde vor mehr als 20. Jahren gemeinsam mit dem Landschafts­pflege­verband Göttingen angelegt und beherbergt aktuell über einhundert Kern­obst­sorten. Inzwischen ist aus der Sorten­sammlung eine ausgewachsene Streuobst­wiese geworden – nur die Sorten­schilder an den Bäumen verraten, dass es sich „nebenbei“ auch um eine wissen­schaftliche Sammlung handelt.

Die Führung fand in Kooperation mit dem Streuobst e. V. statt, der durch Sonja Biewer (4. von rechts) und Ulrich Scheidl (ganz rechts) vertreten war. Bei schönem Spät­herbst­wetter erläuterten sie zunächst die Bedeutung von Streuobst­wiesen als vielfältige Lebens­räume und bedrohtes Kultur­biotop. Anschließend führte die Vorstellung verschiedenster Apfel­sorten mit ihren unter­schied­lichen Baum- und Frucht­eigen­schaften ganz praktisch vor Augen, welche Bedeutung Streuobst­wiesen und Sorten­sammlungen als Schatz­kammern pflanzen­genetischer Vielfalt haben.

Unter den präsentierten Apfel­sorten waren auch einige Rot­fleischige, die von Gärtner­meister Reinhard Schomberg in jahre­langer Arbeit zusammen­getragen und als Ausgangs­material für die Züchtungs­arbeit genutzt werden. Als weiteres Beispiel für den Wert traditionell angebauter Apfel­sorten diente die Eignung vieler klassischer Sorten für Apfel­allergiker*innen. In der abschließenden Diskussion wurden auch die Bemühungen weiterer Sorten­erhaltungs­initiativen wie Pomologen-Verein und Erhalter­netz­werk Obst­sorten­vielfalt gewürdigt.

Hubertus Rölleke­­­­


Streuobstwiesenspaziergang „Von Baum zu Baum“ in Völkerhausen

Am Sonntag, den 5. August 2018 traf sich die Landesgruppe Niedersachsen des Pomologen-Vereins e. V. zum Sommertreffen in Völkerhausen.

Nach der Begrüßung in der Mosterei Völkerhausen wurde sich bereits intensiv über das Mosten von Obst ausgetauscht. Es gab einige weitere Einblicke in das Landleben und eine Stärkung und Erfrischung, die auf den Streuobst­wiesen­spazier­gang „Von Baum zu Baum“ vorbereiteten.

Auf einer 1950 von Dr. Platen angelegten Wald­wiese (1,3 ha) wurden über das Zuwachsen und Verwildern von Streuobswiesen gesprochen.

Brombeeren und Holunder hatten diese Wiese bereits einmal komplett erobert.

Vor einigen Jahren umgefallene Bäume, die weiter wachsen und auch Äpfel tragen, wurden angeschaut.

Ein Hindenburgapfel wurde dabei von der Gruppe überstiegen.

Auf der großen Streuobstwiese der Familie Wesemann am Endes des Tales (2,6 ha) wurde dann der Nachmittag verbracht.

Es wurde die Wirkung der unterschiedlichen Bodenqualitäten sowie die Nähe zu Hecken/Wald auf die Entwicklung von Obstbäumen gezeigt. Es wurde über Stammpflege und Baumschutz diskutiert. Viele Teilnehmer konnten über Probleme mit Waschbären berichten und es wurde über unterschiedliche Schutzmaßnahmen gesprochen.

Auf der Wiese gab es eine weitere Stärkung bei Kaffee und Kuchen mit Früchten der Streuobst­wiese.

Die große Teilnehmerzahl verbunden mit der umfangreichen Erfahrung der Teilnehmer führte zu zahlreichen Gesprächen und einem intensiven Austausch.

Es wurde aktiv „genetzwerkt“ und auch einige kommende Veranstaltungen wurden angesprochen und vorbesprochen.

Nach der Veranstaltung besuchten einige Teil­nehmer noch eine Jungbaumwiese (1,1 ha), die als Ausgleichsmaßnahme 2015 angelegt wurde.

Roderich Wesemann


Sortenbestimmungsseminar 2016

Am Barbaratag, 4. Dezember 2016 fand in der Mosterei Finkenburg bei Bremen nun schon zum 4. Mal das Sortenbestimmungsseminar für den Raum Niedersachsen mit Sabine Fortak und Michael Ruhnau statt, zu dem 10 Teilnehmer/Innen von Emden bis Königslutter und von Cuxhaven bis Hildesheim zusammengekommen sind.

Als „Aufwärmübung“ hatten wir wie schon im letzen Jahr die Aufgabe, Kisten mit verschiedenen Sorten, die jeweils durch meist 5 Exemplare vertreten waren, zu sortieren und dann je nach Kenntnis mit dem Sortenschild zu versehen. Da gab es bei den „roten“ und „gelben“ Sorten schon so manche „Nuss“ zu knacken bzw. nur zum Ziel zu gelangen, wenn man in konsequenter Weise die wesentlichen Merkmale der jeweiligen Sorte erkennen und berücksichtigen konnte, was dann teilweise nur mit Hilfe von Sabine und Michael gelang.

Um die Merkmale im weiteren Verlauf des Seminares sicherer anwenden zu können, erläuterte Sabine Fortak anhand einer Powerpoint-Präsentation und mit vielen Sortenbeispielen die Vorgehensweise beim Bestimmen einer Sorte und die jahresbedingten Besonderheiten. Wichtige Erkenntnis: „Alle Merkmale sind variabel!“

Nach einem köstlichen Mittagessen auf dem Biolandhof „Böse-Hartje“, haben wir uns dann dem eigentlichen Thema des Tages, den „Grauen Renetten“ zugewandt.

Ausgehend vom „Schönen von Boskoop“, der mehr oder weniger jedem von uns bekannt ist und gewissermaßen dann als „Referenzsorte“ diente, haben wir uns den weiteren Sorten zugewandt. Dazu gehörten „Coulons Renette“, „Graue Französische bzw. Damersons Renette“ (die ja durch einen Gentest als identisch identifiziert worden sind), „Osnabrücker Renette“, „Kanadarenette“, „Zabergäuer Renette“ , „Kasseler Renette“, „Ribston Pepping“, „Königlicher Kurzstiel“, „Griesapfel“, „Parkers Pepping“ und die von Ute Hoffmann benannte „Hoyasche Goldrenette“. Michael hatte auch noch die „Claygate Parmäne“ mit, die aber auf unserem Wiesen wohl kaum vorkommen dürfte. Es war gar nicht so leicht, die entsprechenden für eine Unterscheidung heranzuziehenden Merkmale zu erkennen, geschweige denn sich diese in der Kürze der Zeit zu merken. Interessant war auf jeden Fall, wie verschieden auch der Geschmack war und sich hinter so manch grauer „(Apfel)-Maus“ ein beeindruckender aromatischer „(Geschmacks)- Prinz“ versteckte.

Am Ende bestimmten Michael und Sabine noch die mitgebrachten Sorten der Teilnehmer oder gingen noch einmal auf die Unterschiede bei den ähnlichen Sorten aus den Sortierkisten ein. So endete dann gegen 17.00 Uhr wieder ein sehr anregendes Seminar, wofür Sabine und Michael herzlich gedankt sei. Wir waren uns auch wieder einig, dass es im kommenden Jahr eine Fortsetzung voraussichtlich wieder am 2. Adventswochenende geben sollte.

Klaus Heisig, Hildesheim


In der Welt vom 12.09.2016 ist folgender Artikel erschienen:

Seltene Birnen gesucht

Ein Verein an der Elbe hat eine alte Sorte entdeckt und die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach weiteren Exemplaren gebeten

Von Peer Körner

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Weitere Baumpflanzungen zum 25-jährigen Jubiläum des Pomologen-Vereins

Pomologen feiern Jubiläum

Neuer Herrenapfel

Braunschweiger-Zeitung vom 28.12.2016

Auf der Jubiläumswiese in Königslutter wurde kurz vor Weihnachten ein besonderes Jubiläum begangen …

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Ein Apfelbaum von hier

Sammlung regionaler Sorten vervollständigt

DEWEZET vom 14.12.2016

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Eine neue Fruchtallee für Oberndorf

Zweite Baumpflanzaktion mit alten Obstsorten erinnern an das 700. Dorfjubiläum

Leider hat die Redaktion mehr Wert auf das 700. Dorfjubiläum gelegt und dabei vergessen, das 25. vom Pomologen-Verein zu beschreiben …

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Radweg wird Genussweg

Finkenwerder Herbstprinz, Isermanntje, der Ostfriesische Sommerapfel, Fredericis Bananen­apfel – das sind nur vier von insgesamt 11 Apfel­bäumen sowie Zwetschgen- und Birn­bäumen, die entlang eines Fahrrad­weges im Petkumer Hammrich gepflanzt wurden.

Es sollten vor allem ostfriesische und robuste Sorten sein, die in den Hausgärten nicht mehr so oft vorkommen und vom Aussterben bedroht sind.

Initiator war Manfred Hallwaß – vom Pomologen-Verein. Unterstützt wurde er dabei vom Naturhof Buss aus Simonswolde. Außerdem unterstützten auch der Bau- und Entsorgungs­betrieb sowie die Ratsmitglieder vom Betriebs­ausschuss BEE die Aktion.

Eine neue Form des „Urban Gardening“, freute sich Hallwaß. Obst sozusagen frei Haus – für Jedermann. Voraussichtlich schon 2017 werden die ersten Früchte geerntet werden können.

Hallwaß hofft, Mitstreiter für weitere Pflanz-Projekte und Obstbaum Paten zu finden.

Kontakt: manfred.hallwass(at)gmx.de

 

Elf Baumpaten beim Wassersportverein Friesland

Emder Zeitung vom 26.11.2016

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Apfelbaum für SeniorenResidenz

Emder Zeitung vom 16.11.2016

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Ein Bananenapfel für Borssumer „Heimaterde“

Emder Zeitung vom 12.11.2016

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Ein Apfelbaum für den Wall

Grundschüler verschönern Zwinger

Emder Zeitung vom 11.11.2016

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Natur rückt in Borssum in den Vordergrund

Gemeinschaft Kleingartenbauverein „Heimaterde“ pflanzt alte Apfelsorten

Ostfriesen-Zeitung vom 11.11.2016

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Bestimmung von Apfelsorten im Gartenverein Sportbahn e.V., Riddagshausen

Am 23.09.2016 fand im Vereinsheim des Garten­vereins Sportbahn eine Bestimmung von Apfel­sorten durch Sabine Fortak (Arbeits­gemeinschaft Streuobst e.V.) statt. Bei Kaffee und Kuchen erläuterte Frau Fortak Grundsätze der Apfel­bestimmung. Aus 20 Gärten wurden über 18 verschiedene Apfelsorten bestimmt.

Zu den häufigsten Sorten in unserem Garten­verein zählen Ontario, Prinz Albrecht von Preußen, Gold­parmäne, Kaiser Wilhelm, Ingrid Marie, Boskop, Berlepsch, Geheimrat Dr. Oldenburg, Cox Orange, James Grieve und Alkmene. Alle genannten Sorten sind solide Tafel- und Wirtschafts­äpfel, ertragreich und weitgehend unkompliziert.

Durch die Bestimmung konnten alle Beteiligten Näheres über die richtige Pflege, Ernte und Lagerung der Äpfel erfahren, was so sicher auch in dem einen oder anderen Bestimmungsbuch noch einmal nachgelesen wird. Wir bedanken uns herzlich für diese gelungene Veranstaltung bei Sabine Fortak und den beteiligten Gartenfreunden.

Gisela Witte


4. Apfelfest des Lüneburger Streuobstwiesen e.V.

Dazu ist folgender Artikel in der Landeszeitung Lüneburg vom 10.10.2016 erschienen:

Eine Oase mitten in der Stadt

4. Apfelfest in der Kleingartenkolonie „Am Schildstein“: Pomologe Jan Bade bestimmt Apfelsorten

von Anna Paarmann

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Unsere 25-Jahre-Jubiläumspflanzung – nur leider falsche Berichterstattung in der Zeitung

Die AG Streuobst aus Königslutter hat auf ihrem Apfeltag am 2. Oktober auf Gut Steinhof bei Braunschweig zum 25-jährigen Jubiläum des Pomologen-Vereins einen Apfelbaum der Sorte „Knebusch“ gepflanzt.

Im folgenden Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 04.10.2016 hat der Redakteur aber leider den Pomologen-Verein und die AG Streuobst ein wenig durcheinandergebracht …

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Mehrsorten-Baum an Konau 11

Ein Apfelbaum mit vielen Sorten: Ein Geschenk vom Pomologenverein Niedersachsen anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums für den Verein Konau 11. Damit würdigt Pomologe Hermann Stolberg (links) aber auch das Engagement der Konauer für den Erhalt der Artenvielfalt.

Dazu ist folgender Artikel im Hagenower Kreisblatt vom 22.07.2016 erschienen:

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Sommertreffen der Landesgruppe Niedersachsen hoch im Norden

Am Sonntag, 17. Juli 2016 traf sich die Landes­­gruppe Niedersachsen bei Familie Esselborn in Osterbruch, 20 km vor Cuxhaven. Eine sehr spannende Führung durch die Obstanlage mit Baumschule und Hofladen zeigte uns deutlich, dass hier professionell gearbeitet wird – das war spannend, wir sind ja mehr oder weniger Autodidakten und Laien.

Erstaunlich, welches immense Wissen durch­scheint, wenn Reimer das eine oder andere Detail über Krankheiten, Erntemethoden und Anzucht von Bäumen erklärt. In der Baumschule, die die Handschrift von Ulrike zeigt, werden die Bäume in Töpfen gezogen. Sorgfältige gut geplante und gewissenhaft durchgeführte Arbeit prägt das Bild. Es ist beeindruckend. Ich nahm einen „Knebusch“ mit. Dieser konnte wegen des Topfes schon vor der Pflanzsaison am 02.10. auf Gut Steinhof bei Braunschweig gepflanzt werden. Es ist der erste Jubiläumsbaum zum 25-jährigen Bestehen des Pomologen-Vereins.

Tagungsprogramm:

  • 11:00 Uhr: Begrüßung mit einem Begrüßungs­trunk „Diekpedder“
  • 11:30 Uhr: Führung durch die Obstbaumschule
  • 12:00 Uhr: Verkostung von ca. 10 Süßkirsch­sorten direkt vom Baum
  • 13:00 Uhr: Mittagsimbiss
  • 14:00 Uhr: Führung durch den Obsthof – Selbstvermarktungsbetrieb, Erkennen von Krankheiten und Schädlingen sowie deren Gegenspieler
  • 15:00 Uhr: Kurzvortrag über die Entwicklung des Erwerbsobstanbaus der letzten 100 Jahre an der Niederelbe
  • 15:30 Uhr: Verschiedenes: geplante Baum­pflanz­aktion zum 25-jährigen Vereins­jubiläum
  • 16:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Sabine Fortak


Reisertausch und Landesgruppenversammlung Niedersachsen 2016

Es ist schon eine alte Gewohnheit, dass die Landesgruppe Niedersachsen sich zum Reisertausch in Bremen trifft. So auch am Sonntag, dem 30. Januar.

Auf der Versammlung wurden Dr. Ute Hoffmann als Landessprecherin und Volker Deterding als Kassenwart wiedergewählt, Manfred Hallwass wurde zum Stellvertreter gewählt.

Die Gruppe beschloss öffentlichkeitswirksame Aktivitäten zum 25-jährigen Jubiläum des Pomologen-Vereins 2016.

Der Vorschlag, dass Landesgruppenmitglieder in ihrer Nähe einen Baum an einem öffentlichen oder „publikumswirksamen“ Platz pflanzen könnten – mit einem Schild des Pomologen-Vereins und einem Zeitungsartikel dazu – findet überwiegend Zustimmung. Der entsprechende Pressetext, Plakat und Jubiläumsflyer werden (über den Mitglieder­bereich der Homepage des PV bzw. die GS) vom Bundesverein zur Verfügung gestellt.

Das entsprechende Schild mit Logo (Text: „25 Jahre Pomologen-Verein 2016“ und eventuell der jeweilige Sortenname) soll ebenfalls zur Verfügung gestellt werden. Die Landesgruppe plant bis zu 2000 € für diese Pflanzaktion auszugeben. Die Kosten pro gepflanzten Baum inklusive Pfahl, Schild etc. wird mit max. 40 € gefördert. Als Beleg für die erfolgte Pflanzung dient anschließend der Zeitungsartikel, welcher zusammen mit den Kostenbelegen eingereicht wird, um diese Mittel zu erhalten.

Mitglieder, die sich an dieser Aktion beteiligen wollen, melden sich bitte bei Manfred Hallwaß.

manfred.hallwass(at)gmx.de


Umweltwettbewerb für Schulen und Kitas 2015/16 der Stadt Wolfsburg

Beim Umweltpreis ist die Projektidee der Freien Waldorfschule Wolfsburg »Kinder, Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge auf der Streuobstwiese Detmerode« mit 1.000 Euro prämiert worden. Die Schule wird von dem Preisgeld eine Saftpresse und notwendiges Zubehör anschaffen.

Die Streuobstwiese an den Detmeroder Teichen wurde 2007 gepflanzt und ist seitdem ein Gemeinschaftsprojekt von Pomologen-Verein Niedersachsen, AG Streuobst Königslutter, Agenda-Kreis, BUND, Bürgerverein der Stadt Wolfsburg.

Nun beginnen die Bäume, Früchte zu tragen, und hier kommt die Freie Waldorfschule Wolfsburg mit „ins Boot“. Die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 6. Klassen wollen im Herbst Äpfel sammeln, zu Saft und Kuchen verarbeiten und auf den Schulfesten anbieten. Sie wollen sich auch beteiligen an der Pflege der Bäume und der Wiese und die Wiese und ihre Bewohner im Jahreslauf erkunden. Ein Schmetterlingsprojekt und das schon 2013 geförderte Bienenprojekt „Wesensgemäße Bienenhaltung“ stehen damit in engem Zusammenhang.

Zur Preisgeldübergabe waren jeweils zwei Schülerinnen und Schüler der 1. bis 6. Klasse mit Petra Mühlbauer und den fachlichen Unterstützerinnen, Sabine Fortak und Inga Lüdecke, ins Rathaus geladen worden. Frau Fortak stellte das ausgezeichnete Projekt vor, und die Schüler und Schülerinnen nahmen den Scheck freudig entgegen.


Pomologentreffen in Cuxhaven 2015

Am 16. August kamen bei typisch norddeutschem Wetter – Wind und etwas Regen –  22 Pomologen in den Norden Niedersachsens, um die umfangreiche Obstsortensammlung von Jens Dreyßig kennenzulernen. Ziel des Ausrichtenden ist die Schaffung eines möglichst naturnahen, großflächig angelegten Lebensraumes, auf dem genetische Ressourcen Obst erhalten und gepflegt werden. Das Ganze ist als ein soziales Projekt angelegt, in dem perspektivisch heterogene Bevölkerungsgruppen zusammen arbeiten.

So soll der Erhalt und die Entwicklung des Projekts einen neuen Umgang mit den von Menschen geschaffenen naturnahen Lebensräumen dienen. Dies wird schon jetzt an der vielfältigen Flora sichtbar. So gibt es auf Grund des extensiv genutzten sandigen Bodens mit zum Teil nur leichtem Lehmanteil auch Flächen, die dem Charakter des Magerrasens entsprechen. Hier wiederum finden besondere Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum. Da die erste Mahd ab August auch nur streifenweise durchgeführt wird, kommt dies z.B. den schon selten gewordenen Rebhühnern zugute. Die Baumscheiben wurden mit der Motorsense frei gemäht.

Neben aufgestellten Insektenhotels wird die Anlage durch Imkerei ergänzt. Mit der Zusammenarbeit des NABU Cuxhaven wurden bisher 120 Nisthilfen angebracht, die auch regelmäßig betreut werden.

Die Anpflanzung von Jens Dreyßig befindet sich in Cuxhaven zwischen den Ortsteilen  Sahlenburg und Stickenbüttel in der Gemarkung Bien Galgenberg. Begonnen wurde das Projekt 2003 mit dem Erwerb und der Bepflanzung der ersten kleinen Flächen, die bis heute kontinuierlich erweitert werden. Zur Zeit beträgt die Gesamtfläche 6 Hektar, wovon nur ein Hektar langfristig gepachtet ist. Die übrigen Flächen sind im Eigentum befindlich.

An Fruchtarten wurden bisher ca. 1.000 Äpfel-, 40 Birnen-, 80 Pflaumen- und Zwetschenbäume sowie 40 Kirschen- und 40 Pfirsichbäume gepflanzt. Dazu wurden etwa 20 Beerenobstarten mit ca. 100 Sorten gesetzt. Die Anzahl der Pflanzen spiegelt zu ca. 90 % die Sorten wieder. Nur wenige Sorten wurden mehrfach gepflanzt. Ergänzt wird das Obstsortiment durch exotische Fruchtarten wie Nashi, Kaki, Himalaya-Tibethimbeere, Hunza-Aprikosen und andere Raritäten.

Seit drei Jahren läuft die Sortenbestimmung der erstgepflanzten Bäume durch die Pomologische Kommission des Pomologen-Vereins und zeigt teilweise erschreckende Ergebnisse. So sind in Abhängigkeit von der Herkunft bis zu 30 % Irrläufer dabei. Das jetzt verwendete Pflanzmaterial hingegen kommt überwiegend aus der benachbarten Baumschule Esselborn und die Edelreiser aus dem Erhalter-Netzwerk des Pomologen-Verein. Man geht davon aus, dass die Sorten nun stimmen werden. Gepflanzt werden die auf Sämlingsunterlage veredelten Halbstämme im Herbst. Der Vorteil liegt dabei in dem besseren Start der neuen Wurzeln im kommenden Frühjahr. Alle Bäume werden mit reichlich Kompostsubstrat gesetzt und auf Grund des stetigen Windes mit einem 250 cm langen Pfahl versehen. Der sandige Boden hält kaum Wasser, sodass alle neugepflanzten Bäume im Frühjahr und im Frühsommer bei längeren Trockenperioden regelmäßig gewässert werden müssen. Ab dem dritten Standjahr zeigen die Obstbäume dieses Jahr ein durchweg gutes Triebwachstum. Mit dem fünften Standjahr weisen die Äpfelbäume bereits Fruchtbehang auf.

Jens Dreyßig wendet seit drei Jahren den Öschbergschnitt an. Vorher wurden die bisher gepflanzten Obstbäume schnittmäßig mit betonter Mittelleitachse und untergeordneten Seitenästen erzogen.

In der eingezäunten Anlage, umgeben und unterbrochen durch mehrere Windschutzhecken, konnten sich die Teilnehmer an bereit gestellten Getränken erfrischen sowie mit Grillwürsten, belegten Brötchen, Salaten und Kuchen stärken. Zudem fand ein Austausch von mitgebrachten Apfelfrühsorten statt. Somit erlebten alle Besucher, die z.T. auch aus den Niederlanden angereist waren, bei der Familie Dreyßig in Cuxhaven ein informatives, gut vorbereitetes Pomologentreffen. Und wo geht es das nächste Mal hin – diese Frage wurde öfter gestellt. Auf dem Sortenbestimmungsseminar am Nikolaustag wollen wir das gemeinsam entscheiden.

Carl Esselborn


Obstsortenbestimmungen in Südniedersachsen im Herbst 2014

2014 war ein gutes Apfeljahr und somit auch ein günstiges Jahr für die Sorten­bestimmung! Das spiegelte sich in einer Reihe von Veranstaltungen wider, die im abgelaufenen Herbst in Südniedersachsen mit Sortenkennern des Pomologen-Vereins stattfanden:

Den Anfang machte das Streuobstfest am Waldpädagogikzentrum Göttingen / Regionalen Umweltbildungszentrum (RUZ) in Reinhausen am 27. September 2014. Die Pomologin Sabine Fortak bestimmte Apfel- und Birnensorten, und der Landschafts­pflegeverband (LPV) Landkreis Göttingen beteiligte sich mit einer Ausstellung gebietstypischer und regionaler Kernobstsorten.

Weiter ging es am ersten Oktoberwochenende mit dem traditionellen Eichsfelder Apfel- und Birnenmarkt in Duderstadt. Hier war der LPV-Stand wieder thematischer Mittelpunkt des Marktgeschehens. Trotz der nunmehr 20. Auflage wurde die Sortenbestimmung durch den Pomologen Hans-Joachim Bannier sowie die obstbauliche Fachberatung erneut stark nachgefragt.

Gleich im Anschluss fand am 6. Oktober ein Apfeltag bei der Interessengemeinschaft Streuobst in Schwiegershausen bei Osterode statt. Dabei wurden sowohl vorher gesammelte Proben bestimmt als auch Bäume auf Wiesen und an Wegen rund um das Streuobstdorf begutachtet. Am Nachmittag hatten dann die Obstanlieferer für den Schwiegershäuser Streuobstapfelsaft Gelegenheit, ihre Früchte direkt zur Bestimmung vorzulegen. Alles in allem konnte Hans-Joachim Bannier an diesem Tag 260 Fruchtmuster abarbeiten.

Den würdigen Abschluss eines obstreichen Herbstes bildete am 18. Oktober ein Sortenseminar am RUZ Reinhausen:
Im Rahmen des diesjährigen Kurses erlernten die angehenden Baumwarte bei Sabine Fortak die Grundlagen zur Beschreibung von Apfelsorten – eine wichtige Voraussetzung beispielsweise für das Bestimmen von Verwechslersorten.

Hubertus Rölleke (LPV Göttingen)


Kirschsortenvielfalt im Göttinger Land

Zahlreiche interessierte Besucher bevölkerten am Sonntag, 29. Juni 2104, die Streuobst­wiese der Realgemeinde Geismar in Göttingen (darunter auch der niedersächsische Umwelt­minister Stefan Wenzel): Der Landschafts­pflege­verband Göttingen hatte gemeinsam mit der Realgemeinde zu einem Aktionstag einge­laden.

Im Mittelpunkt stand die von Dr. Annette Braun-Lüllemann zusammengetragene Sorten­ausstellung, die mit fast 80 Sorten das ganze Spektrum der Kirschenvielfalt in Mittel­deutschland zeigte. Außerdem bestimmte die Pomologin von Besuchern mitgebrachte Früchte. Dieses Angebot nahmen u. a. viele der in den letzten Jahren zu Baumwarten fortgebildeten Aktiven aus dem Streuobst-Arbeitskreis des Landschaftspflegeverbandes wahr.

Die von 2011 bis 2013 mit Unterstützung der niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung und LEADER-Fördermitteln der EU durchgeführte pomologische Inventarisierung der Süß- und Sauerkirschen im Landkreis Göttingen hatte ergeben, dass die Region mit mehr als 70 Sorten eine außergewöhnlich große Vielfalt aufweist. Herausragend ist dabei die Wiederentdeckung der Gelben Herzkirsche: Vom „Vater der Kirschpomologie“, Freiherr von Truchsess, bereits 1819 beschrieben, galt sie seit über 100 Jahren als verschollen !

Alle erhaltenswerten Sorten (darunter auch einige Unbekannte) wurden auf junge Hochstämme aufveredelt und sind nun in den vom Landschaftspflegeverband angelegten Sortengärten dauerhaft gesichert.

Hubertus Rölleke (LPV Göttingen)


Grüne Woche 2014

– Sortenempfehlungen für Hausbesetzer und andere Obstliebhaber

Am 18. Januar war die Landesgruppe Bremen-Niedersachsen des Pomologen-Vereins mit einem Informationsstand auf der Grünen Woche vertreten. Sabine Fortak, Johannes Hübotter und ich hatten uns auf den Weg gemacht, um den Messebesuchern einen kleinen Eindruck von der Vielfalt regionaler Apfelsorten in Niedersachsen und Bremen zu verschaffen.

Eingeladen hatte uns der Verein Gartenhorizonte Niedersachsen, auf dessen Stand wir für einen Tag zu Gast sein durften. Initiator der Aktion war Claus Hufenbach, Vorstandsmitglied des Vereins, der sich in Ihlhorn-Sprengel seit Jahren in einer Streuobst-Initiative für die Anpflanzung und den Erhalt von Obstbäumen in der Landschaft engagiert.

Sabine war es gelungen, eine ganze Anzahl von Apfelsorten für eine Sortenausstellung zusammen zu bekommen, was nach dem letzten schlechten Erntejahr keine Selbstverständlichkeit war. So konnten wir für die Messebesucher das Thema Alte Apfelsorten auch sinnlich erfahrbar machen, und etliche Interessierte wurden von der Farben- und Formenvielfalt der ca. drei Dutzend Sorten geradezu magisch an unseren Stand gezogen. Schnell entspannen sich Gespräche über eigene Erfahrungen mit alten Sorten, und es wurden Fragen nach geeigneten Sorten für Streuobstwiesen oder Gärten gestellt.

Neben den Früchten hatten wir auch die Möglichkeit, das druckfrische Sortenbuch „Alte Obstsorten neu entdeckt für Niedersachsen – Bremen“, das von Mitgliedern der Landesgruppe und Hans-Joachim Bannier erarbeitet worden ist, zu präsentieren. So wurde aus unserem Messeauftritt eine runde Sache, auch wenn die Musikgruppen, die auf den beiden Bühnen der Niedersachsen-Halle versuchten, für Stimmung zu sorgen, Gespräche mit den Messebesuchern immer wieder deutlich erschwerten.

Am Abend kam dann sogar hoher Besuch an unseren Stand. Die Bremer Stadtmusikanten persönlich informierten sich darüber, welche Sorten sie rund um ihr besetztes Räuberhaus am besten anpflanzten könnten. Da halfen wir doch gern.

Michael Ruhnau


Seminar zur Sortenbestimmung

Am 1. Dezember 2013 fand in Bremen das zweite Seminar zur Sortenbestimmung mit Sabine Fortak und Michael Ruhnau als Referenten statt. 12 Teilnehmer waren den ganzen Tag damit beschäftigt, die Aufgaben zu lösen, die ihnen Sabine Fortak gestellt hatte. So ging es darum, aus Mischkisten mit Äpfeln unterschiedlicher Sorten die jeweils zusammengehörigen dem richtigen Sorten­namen zuzuordnen. Dabei hatten die Kisten unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, besonders kleine Früchte unterschiedlicher Sorten auseinander zu sortieren.

Zur Wiederholung wurden die Bestimmungs­merkmale anhand eines Power-Point-Vortrags noch einmal durchgegangen. Dabei wurde allen Teilnehmern deutlich, wie variabel die einzelnen Merkmale bei Äpfeln sein können.

Am Ende des Tages hatten die Teilnehmer wieder viel dazu gelernt, sodass der Wunsch nach einer Fortsetzung in 2014 geäußert wurde.

2014 wird es eine Fortsetzung des Sortenbestimmungs-Seminars am Sonntag, 7. Dezember in der Mosterei Finkenburg in Thedinghausen geben.


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