Die Pandemie­regelungen müssen Nutzpflanzen­vielfalt mit Lebens­mitteln gleich­stellen

22.04.2020

­­Presse­mitteilung vom Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e. V.

Bonn, 19.04.2020 – Die meisten Saat­gut­festivals und -tausch­börsen konnten in diesem Früh­jahr nicht stattfinden. Sie sind noch vor dem Internet die wichtigste Quelle für die Verbreitung von traditionellen Gemüse­sorten und entspre­chendem Wissen. Nun wird auch noch die zweite große Möglich­keit, nämlich Vielfalts­sorten durch Jung­pflanzen zu verbreiten, durch die derzeitigen Pandemie-Rege­lungen stark einge­schränkt, warnt der Dach­verband Kultur­pflanzen- und Nutz­tier­vielfalt.

Es geht dabei nicht um „Spezial­märkte“ als Hobby für konventionelle Gärten, sondern um die Erhaltung der Sorten­vielfalt und damit die Grund­lage unserer Ernährung. Jung­pflanzen traditioneller samen­fester Sorten sollten daher ebenso wie Lebens­mittel trotz Pandemie prinzipiell verkauft werden dürfen, fordert der Dach­verband.

Zwar dürfen Hof­läden und Vielfalts­gärtnereien Jung­pflanzen anbieten, vielerorts sind aber Jung­pflanzen bei Wochen­märkten und anderen Gelegen­heiten nicht zuge­lassen. Hobby- und Bau­märkte können das Problem nicht lösen, weil sie vor allem moderne Hybrid­sorten führen.

In immer mehr der sechs Millionen Klein­gärten werden die alten Sorten gehegt und gepflegt, denn neben der Vielfalts­erhaltung eignen sie sich besonders gut für Selbst­versorgung und fördern arten­reiche Ökologie. Diese positive Entwicklung sollte während der nun laufenden Jung­pflanzen­saison durch Pandemie­regelungen wie bei Lebens­mitteln gesichert werden.

Mehr Infos:

Dach­verband Kultur­pflanzen- und Nutztier­vielfalt e.V. https://kulturpflanzen-nutztiervielfalt.org

Susanne Gura, Tel. 0228 9480670, 1vorsitz(at)nutzpflanzenvielfalt.de

Hinweise auf Jung­pflanzen­angebote und Saat­guttausch­boxen findet man schon jetzt und dem­nächst mehr unter https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/termine