Oberdieck-Preis
Der Pomologen-Verein e. V., die Stadt Naumburg (Hessen) und der NABU-Bundesverband verleihen jährlich einen Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen im Obstbau. Dieser ist benannt nach Johann Georg Conrad Oberdieck (1794 – 1880), einem der bedeutendsten deutschen Pomologen des 19. Jahrhunderts. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt.
Preiswürdig sind Projekte, wissenschaftliche Arbeiten oder auch das Lebenswerk eines Einzelnen, die zur Erhaltung der Vielfalt alter Obstsorten in Deutschland beitragen und beispielgebend die Bewahrung der Vielfalt durch persönlichen Einsatz, vorausschauende Planung und kooperative Zusammenarbeit demonstrieren. Die beteiligte(n) Person(en), sollte(n) verschollene Sorten wiederentdeckt, sich um Klärung der Sortenechtheit bemüht und die Erhaltung der Sorte veranlasst haben. Aber auch ideenreiche, unkonventionelle Ansätze sind willkommen.
Werden zwei Bewerbungen von annähernd gleichem Rang vorgelegt, kann der Preis geteilt werden. Er kann außer an Einzelpersonen auch an ein Team oder einen Verein verliehen werden, wobei Eigenbewerbungen möglich sind. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Bewerbungen sollen mit einer schriftlichen Darstellung des Projektes / der Maßnahme bis zum 1. Juli eines jeden Jahres an die Geschäftsstelle des Verleihungsgremiums gerichtet werden. Diese Geschäftsstelle ist bei dem Magistrat der Stadt Naumburg, Natur-Informationszentrum, 34311 Naumburg angesiedelt. Dabei ist der wesentliche Inhalt des Projektes / der Maßnahme in einer Kurzfassung anschaulich darzustellen. Die Darstellung soll die o. a. Kriterien (persönlicher Einsatz, Konzeption und Methode, Kooperationspartner) erkennen lassen ! Für die Darstellung sind keine besonderen Formen vorgeschrieben; ein Umfang von mindestens zwei Seiten erscheint jedoch sinnvoll, 15 Seiten sollten nicht überschritten werden.
Den Oberdieck-Preis des Jahres 2023 erhielt Richard Dahlem am 11. Mai 2024.
Die bisherigen Oberdieck-Preisträger
1999 Friedrich Renner, Merkendorf, mit seinem Obstgarten „Pomonia Franconica“
und Rüdiger Brandt, Petersberg, mit seinem Projekt zur Erhaltung alter Obstsorten Mecklenburg Vorpommern
2000 [nicht verliehen]
2001 Eckhart Brandt, Großenwörden, mit seinem Boomgaarden-Projekt
und Rainer Rausch, Hochdorf-Assenheim, mit einem Projekt zur Erhaltung historischer Obstsorten aus der Pfalz
2002 Erwin Holzer, Bad Schönborn, für das Projekt des Arbeitskreises Heimat, Natur und Umwelt zur Erhaltung traditioneller Obstsorten in Bad Schönborn
2003 Reinhard Heller, Waddekath, und das Projekt Schloss Hundisburg
2004 Dr. Werner Schuricht, Jena, mit seinem Lebenswerk
2005 [nicht verliehen]
2006 Hans-Joachim Bannier, Bielefeld,
und Eckart Fritz, Hohenheim, für Ihren Einsatz zur Erhaltung zum Teil verschollen geglaubter Sorten.
2007 [nicht verliehen]
2008 Anton Klaus, Oberneufnach, mit seiner Erhaltungsarbeit in Süddeutschland
2009 Falk Kröling, Bielefeld, mit seiner Pionierarbeit bei der Bestimmung von Pflaumensorten
2010 Hermann Schreiweis, Roigheim, für Bestimmung und Erhaltungsarbeiten von Birnensorten
2011 Andreas Jung, Lustadt
2012 Dr. Annette Braun-Lüllemann, Hohengandern
2013 Willi Hennebrüder, BUND Lemgo
» Oberdieck-Preis 2013 an Willi Hennebrüder
2014 Jan Bade, Kaufungen
» Oberdieck-Preis 2014 an Jan Bade
2015 Steffen Kahl, Aßlar
» Oberdieck-Preis 2015 an Steffen Kahl
2016 Jacobus Bosschaerts, Belgien
» Oberdieck-Preis 2016 an Jacobus Bosschaerts
2017 Hans-Thomas Bosch, Überlingen
» Oberdieck-Preis 2017 an Hans-Thomas Bosch
2018 [nicht verliehen]
2019 Meinolf Hammerschmidt, Sörup
» Oberdieck-Preis 2019 an Meinolf Hammerschmidt
2020 Jürgen Sinnecker
» Oberdieck-Preis 2020 an Jürgen Sinnecker
2021 Jens Meyer, Kuhlrade
» Oberdieck-Preis 2021 an Jens Meyer
2022 August Kottmann, Bad Ditzenbach-Gosbach
» Oberdieck-Preis 2022 an August Kottmann
2023 Richard Dahlem
» Oberdieck-Preis 2023 an Richard Dahlem