Seit neun Jahren wählt die Landesgruppe Sachsen des Pomologen-Vereins die sächsische Obstsorte des Jahres. Das Ziel ist die Erhaltung regionaler, sehr seltener und empfehlenswerter Obstsorten.
In diesem Jahr wurde die Birnensorte „Grüne Hoyerswerder“ ausgewählt. Diese Regionalsorte ist sächsischen Ursprungs. Entdeckt wurde sie von Pastor Johann Friedrich Benade (1743-1829) als Sämling in einer Baumschule in Hoyerswerda um 1790. Die Sorte verbreitete sich schnell und wurde 1797 erstmals von dem Pfarrer und Pomologen Johann Ludwig Christ (1739-1813) aus Kronberg (Taunus) unter dem Namen „Die grüne Sommerzukkerbirne von Hoyerswerda“ beschrieben. Die zahlreichen Beschreibungen in deutsch- und fremdsprachigen Pomologien zeigen die große Verbreitung dieser Sorte im 19. Jahrhundert über die Grenzen Deutschlands hinaus. Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die „Grüne Hoyerswerder“ zunehmend durch andere Sorten verdrängt. In Sachsen wurde sie noch bis nach dem Ersten Weltkrieg zum Anbau empfohlen.
Erfreulich im Zusammenhang mit dem diesjährigen Küren der Sorte des Jahres ist die vor kurzem gemachte Entdeckung eines über hundertjährigen Altbaums im sächsischen Radebeul. Siehe unter:
Eine ausführliche Beschreibung der Sorte sowie Hinweise zum Bezug der Sorte in ausgewählten Baumschulen erhält man unter:
https://www.pomologen-verein.de/media/user_upload/Landesgruppen/Sachsen/2023_Gruene_Hoyerswerder.pdf
Pflanzung der Birne „Grüne Hoyerswerder“ in der Obstbaumallee auf dem Ploddaer Weg in der Gemeinde Jesewitz. Mit dieser Aktion werden seit 2020 in der Gemeinde alte Obstbaumalleen wieder aufgepflanzt.