Oberdieck-Preis

Der Pomologen-Verein e. V. und die Stadt Naumburg (Hessen) verleihen jährlich einen Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen im Obstbau – benannt nach Johann Georg Conrad Oberdieck (1794 – 1880), einem der bedeutendsten deutschen Pomologen des 19. Jahrhunderts. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert und wird vom Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz unterstützt.

Preiswürdig sind Projekte, wissenschaftliche Arbeiten oder auch das Lebenswerk eines Einzelnen, die zur Erhaltung der Vielfalt alter Obstsorten in Deutschland beitragen und beispielgebend die Bewahrung der Vielfalt durch persönlichen Einsatz, vorausschauende Planung und kooperative Zusammenarbeit demonstrieren. Ebenfalls preiswürdig sind Personen, die verschollene Sorten wiederentdeckt, sich um Klärung der Sortenechtheit bemüht und die Erhaltung der Sorte veranlasst haben. Aber auch ideenreiche, unkonventionelle Ansätze sind willkommen.
Werden zwei Bewerbungen von annähernd gleichem Rang vorgelegt, kann der Preis geteilt werden. Er kann außer an Einzelpersonen auch an ein Team oder einen Verein verliehen werden, wobei Eigenbewerbungen möglich sind. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Bewerbungen mit einer schriftlichen Darstellung, die o. a. Kriterien erkennen lässt und einen Umfang von zehn Seiten nicht überschreitet, werden bis zum 1. Oktober eines jeden Jahres an die Bundesgeschäftsstelle des Pomologen-Vereins e. V. (Pomologen-Verein e. V., Ulrich Kubina, Husumer Straße 16, 20251 Hamburg) erbeten.
Die Preisübergabe fand 2019 am 26. Oktober in Naumburg statt anlässlich der 22. Hessischen Pomologentage (www.hessische-pomologentage.de).
Die bisherigen Oberdieck-Preisträger
1999 Friedrich Renner, Merkendorf, mit seinem Obstgarten „Pomonia Franconica“
und Rüdiger Brandt, Petersberg, mit seinem Projekt zur Erhaltung alter Obstsorten Mecklenburg Vorpommern
2000 [nicht verliehen]
2001 Eckhart Brandt, Großenwörden, mit seinem Boomgaarden-Projekt
und Rainer Rausch, Hochdorf-Assenheim, mit einem Projekt zur Erhaltung historischer Obstsorten aus der Pfalz
2002 Erwin Holzer, Bad Schönborn, für das Projekt des Arbeitskreises Heimat, Natur und Umwelt zur Erhaltung traditioneller Obstsorten in Bad Schönborn
2003 Reinhard Heller, Waddekath, und das Projekt Schloss Hundisburg
2004 Dr. Werner Schuricht, Jena, mit seinem Lebenswerk
2005 [nicht verliehen]
2006 Hans-Joachim Bannier, Bielefeld,
und Eckart Fritz, Hohenheim, für Ihren Einsatz zur Erhaltung zum Teil verschollen geglaubter Sorten.
2007 [nicht verliehen]
2008 Anton Klaus, Oberneufnach, mit seiner Erhaltungsarbeit in Süddeutschland
2009 Falk Kröling, Bielefeld, mit seiner Pionierarbeit bei der Bestimmung von Pflaumensorten
2010 Hermann Schreiweis, Roigheim, für Bestimmung und Erhaltungsarbeiten von Birnensorten
2011 Andreas Jung, Lustadt
2012 Dr. Annette Braun-Lüllemann, Hohengandern
2013 Willi Hennebrüder, BUND Lemgo
» Oberdieck-Preis 2013 an Willi Hennebrüder
2014 Jan Bade, Kaufungen
» Oberdieck-Preis 2014 an Jan Bade
2015 Steffen Kahl, Aßlar
» Oberdieck-Preis 2015 an Steffen Kahl
2016 Jacobus Bosschaerts, Belgien
» Oberdieck-Preis 2016 an Jacobus Bosschaerts
2017 Hans-Thomas Bosch, Überlingen
» Oberdieck-Preis 2017 an Hans-Thomas Bosch
2018 [nicht verliehen]
2019 Meinolf Hammerschmidt, Sörup
» Oberdieck-Preis 2019 an Meinolf Hammerschmidt
2020 Jürgen Sinnecker
» Oberdieck-Preis 2020 an Jürgen Sinnecker